Easy-Aquarell: Der Aquarell-Malkurs
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Papier für Aquarelle

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Das Papier in der Aquarellmalerei ist zusammen mit den Farben das wichtigste Utensil. Hierbei sollte man unbedingt auf die Qualität achten und nicht geizig sein, denn in den meisten Fällen bestimmt der Malgrund das Gelingen des Bildes.

Es gibt sehr viele Anbieter von Aquarellpapieren. Hier die Übersicht zu bewahren ist nahezu unmöglich. Letztlich hilft nur ausprobieren, bis man sein persönliches Lieblingspapier gefunden hat. Man sollte dabei jedoch auf bestimmte Kriterien achten, die bei einem guten Aquarellpapier entscheidend sind. Wichtig ist vor allem die Papierstärke oder Grammatur. Wenn man viel Nass-in-Nass malt, sollte man auf eine Grammatur von mindestens 300 g/m² oder besser noch 640 g/m² (ist aber auch eine Frage des Preises) zurückgreifen. Leichtere Papiere wellen sich sonst zu stark, wodurch die Pfützenbildung gefördert wird, was zu unschönen und meist auch ungewollten Effekten führt. Alternativ kann man dünnere Papiere auf eine Holzplatte aufspannen - entweder mit einer Tapetenkleistermischung oder via Aquarell-Nassklebeband. Da kann sich nichts mehr wellen.

Man sollte beim Papier außerdem darauf achten, dass es säurefrei ist. Säurehaltiges Papier zersetzt sich schon innerhalb weniger Jahrzehnte und zerstört damit die wertvollen Kunstwerke.

Hadernhaltiges (Baumwolle) Papier (möglichst 100%) ist für die Aquarellmalerei vor allem für die nass in nass Technik sehr wichtig, da es die Farbe optimal fließen lässt und aufnimmt.

Es gibt unterschiedliche Papierbeschaffenheiten, wie satiniert, matt, feinkörnig, grobkörnig, rau und Torchon. Grobe, raue Papiere sind sehr gut für Landschaftsmotive und marine Motive geeignet, da man hier schöne Granuliereffekte erhalten kann. Die matten Varianten sind für feine Arbeiten geeignet, wie Architektur, Portraits oder Blumen. Satiniertes Papier saugt feuchte Farbe besonders schnell auf, wodurch man sehr schnell arbeiten muss, damit keine unerwünschten Ränder entstehen. Diese Papiere sind für den Anfänger eher ungeeignet, da man hierfür viel Erfahrung und Routine benötigt. Man sollte sich also bei der Papierwahl Gedanken über die Motive machen, die man malen möchte. Letztlich ist es aber natürlich auch möglich, auf jedem Papier alles zu malen, was man möchte. Viele Künstler haben ihr Lieblingspapier und malen alle ihre Motive darauf. Das sind in der Regel aber eher Papiere, die nur leichte Stukturen aufweisen oder satiniert sind.

Ein kleiner Abschnitt noch zur Papier-Herstellung: satinierte Papiere sind immer heißgepresst, das bedeutet, dass das Rohpapier wenn es aus dem Sieb kommt zwischen zwei erhitzten Walzen gepresst wird. Dadurch erhält es seine glatte Struktur. Im Gegensatz dazu gibt es die kaltgepressten Papiere, die also ohne Hitze auf den Walzen gepresst werden. Werden sie ohne spezielle Matten gepresst, erhalten sie die Struktur "Feinkorn" (englisch: NOT paper oder CP für cold pressed). Je nach Mattenstruktur erhalten die anderen kaltgepressten Papiere die Bezeichnung Grobkorn, Rau oder Torchon. Die meisten maschinell hergestellten Papiere erhalten im Herstellungsprozess nicht nur eine innere Leimung, die die Papierfasern stabilisiert und zusammenhält, sondern auch noch eine Oberflächenleimung. Diese ist besonders wichtig, wenn man mit Maskiermedium arbeiten möchte oder z.B. mit der Auswaschtechnik arbeitet. Die Oberflächenleimung sorgt dafür, dass sowohl Farbe wie auch Maskiermedium nicht tief ins Papier eindringen. Auf handgeschöpften und maschinell hergestellten Papieren, die keine Oberflächenleimung besitzen, sollte man unbedingt auf Maskiermedium verzichten, da es ins Papier einsinkt und sich nicht mehr ablösen lässt ohne das Papier zu beschädigen.

Papiere gibt es sowohl in verleimten Blöcken zu kaufen als auch als Einzelbögen, die man individuell zuschneiden bzw. reißen kann. Bei verleimten Blöcken sollte man jedoch unbedingt darauf achten, dass sie rundum verleimt sind und nicht nur an einer Seite. Papierbögen unter 300 g/m² sollte man jedoch auf einer Sperrholz- oder MDF-Platte aufspannen. Hierzu wird das Papier von beiden Seiten gleichmäßig nass gemacht, auf das Holz gelegt und an den Rändern mit speziellem gummiertem Feuchtklebeband festgeklebt. Das aufgespannte Papier sollte zur Trocknung waagrecht gelagert werden. Nach einer Trocknungszeit von einigen Stunden kann dann ganz normal gemalt werden und das Papier wird sich auch nicht wellen. Dies erfordert jedoch ein wenig Geschick und Übung und ist recht zeitaufwändig. Alternativ kann eine Mischung aus Eiweiß und Wasser auf die Rückseite gestrichen werden und das Papier auf das Holz aufgeklebt werden. Auch verdünnter Tapetenkleister kann verwendet werden. Hinterher wird das Papier mit einem Spachtel vorsichtig von der Holzplatte abgelöst. Jedoch ist dies immer mit nicht unerheblichem Aufwand verbunden. Daher empfehle ich, rundum verleimte Blöcke dem Einzelbogen vorzuziehen oder Papiere zu nehmen, die über 300g/m² schwer sind und von einer guten Papiermühle stammen. Sofern man mit den doch höheren Preisen der schwereren Papiere klar kommt, eignen sie sich sogar noch besser als Blöcke, da man aus den Einzelbögen gut Sonderformate reißen kann. Es gibt jedoch nicht wenige Künstler, die das Aufspannen als meditative Einstimmung auf die Malerei empfinden und für die diese Vorbereitung einfach dazu gehört. Ich kann dies durchaus nachvollziehen, bevorzuge dennoch die fertigen Blöcke bzw. schweren Bögen.

Inzwischen bieten verschiedene Hersteller auch Aquarellpapier an, das auf Hartkarton kaschiert ist. Auch hier wellt sich nichts beim nassen Malen. Andere Hersteller bieten einen Malgrund an, der aus einer Holzplatte besteht, dessen Oberfläche jedoch so behandelt ist, dass man darauf Aquarellieren kann. Praktisch ist so etwas, da man hierfür keinen Glasrahmen benötigt. Lediglich mit einem Fixativ fixieren sollte man das fertige Bild und mit einem matten Lack überstreichen und schon kann es an die Wand. Allerdings sollte man wissen, dass man mit aquarellfähigen Holzplatten nicht annähernd so schöne Effekte und Verläufe erziehlen kann, wie es mit echtem Aquarellpapier möglich ist. 

Man kann allerdings auch fertige Aquarelle auf passende Holzplatten aufziehen und somit glasfrei "rahmen". Das Internet bietet hierzu einige nützliche Video-Anleitungen an, die man sich durchaus ernsthaft ansehen sollte, wenn man seine Bilder glasfrei rahmen möchte.

Es gibt jedoch auch noch andere Malgründe, die sich gut für die Aquarellmalerei eignen, je nachdem, welche Effekte man erzielen möchte. Ich empfehle jedem Aquarellmaler mit ein wenig Experimentierfreude, auch mal Leinwand, Yupo/Lanavanguard (Kunststoffpapier) oder andere Malgründe auszuprobieren. Man erzielt hierbei intensivere Farbeffekte und andere Verlaufsstrukturen als auf Papier, da die Leinwand die wässrige Farbe fast kaum aufsaugt. Interessante dreidimensionale Strukturen erhält man auch, wenn man Teile des Motivs zunächst mit Strukturpasten vormodelliert und dann mit der Farbe darüber geht, nachdem die Paste getrocknet ist.

Auch Holzplatten, die man selbst mit einem Spezialgesso für Aquarell grundieren kann, eignen sich als Malgrund. Hierbei wird die Farbe jedoch noch weniger eingesaugt als auf Leinwand. Für abstrakte Malerei mit intensiven Verläufen ist dies ein lohnendes Experiment. Das Spezialgesso (Watercolor Ground/Aquagrund) kann meist sogar auf viele glatte Untergründe wie Glas, Metall, Kunststoff, Stein, Ton, etc. aufgetragen werden. Der Vielfalt sind hier keine Grenzen gesetzt.

Dann gibt es auch noch die chinesischen oder japanischen Papiere der Sumi-e Malerei. Auf diesem Papier sollte man eher trocken malen, also mit wenig Wasser, da das Papier die Farbe wie Löschpapier aufsaugt, so dass Batik-artige Effekte entstehen und die Farben sehr stark und unkontrolliert verlaufen.

Was das Papierformat betrifft, ist es letztlich auch eine Frage des vorhandenen Platzes auf der Arbeitsfläche. Auch die Motivwahl kann die Papierformat-Frage beeinflussen. Sicherlich hängt es auch davon ab, welche Pinselgrößen einem zur Verfügung stehen, denn mit einem 6er Rundpinsel kann man eher schlecht eine gleichmäßige Lavierung auf einem 56 x 76er Papier erzeugen - das schafft noch nicht mal ein Profi. Hahnemühle bietet inzwischen auch vollgeleimte Blöcke in Sonderformaten an, z.B. quadratisch oder sehr schmale Panorama Varianten. Es muss letztlich jeder Künstler selbst entscheiden, mit welchem Format er am besten zurecht kommt und welches ihn am meisten anspricht. Dementsprechend sollte man dann auch sein Pinselsortiment ausstatten.

Die von mir bevorzugten Aquarellpapiere sind Arches "Grain fine" und "Satinée" 300g/m² und 640g/m², St. Cuthberts Mill „Saunders Waterford" 300g/m², Schut "Noblesse" 300g/m² und "Flamboyage" 250g/m², Fabriano "Artistico Extra White Colpressed" 300-640g/m² und Lana 300-640g/m². Meine Formate reichen von A6 bis 56 x 76 cm.


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