Easy-Aquarell: Der Aquarell-Malkurs
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Farbenlehre

In der Malerei gibt es drei Grundfarben, aus denen alle anderen Farben (außer Weiß) gemischt werden können. Diese Grundfarben oder Primärfarben sind Gelb, Rot und Blau. Die Sekundärfarben sind die Farben, die entstehen, wenn man je zwei der Grundfarben miteinander mischt. Gelb und Rot ergibt Orange, Gelb und Blau ergibt Grün und Blau und Rot ergibt Violett. Verändert man nun die einzelnen Anteile der Pigmente in der Mischung, erhält man unterschiedliche Nuancen der Sekundärfarben – die Tertiärfarben. Diese sind in ihrer Anzahl nahezu unbegrenzt, je nach Mischungsverhältnis. Am besten kann man das an Hand des Farbkreises erkennen.

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Im Farbkreis stehen sich die Komplementärfarben gegenüber. Eine Farbe ist mit derjenigen Farbe komplementär, die mit der Ursprungsfarbe gemischt einen Grau- oder Braunton ergibt. Komplementärfarben sind also Violett und Gelb, Orange und Blau und Grün und Rot. Mischt man zu exakt gleichen Anteilen die drei Grundfarben, entsteht ein neutrales Grau. Gedämpfte Farben erhält man also je nach Mischungsverhältnis durch das Mischen von Komplementärfarben. Hierfür kann man sich Farbkarten erstellen, auf denen man die jeweils reinen Farbtöne miteinander vermischt und dabei verschiedene Mischungsverhältnisse dokumentiert. Dies kann sehr hilfreich sein, wenn man für ein Bild einen bestimmten Farbton sucht, ihn aber nicht erst mühsam neu "erfinden" will.

Grundsätzlich ist beim Mischen von Farben zu beachten, dass der Endfarbton um so schmutziger und weniger brilliant wirkt, je mehr Farben man miteinander mischt. Deshalb verwenden viele Maler eine große Palette an Fertigfarben, denn die Bilder wirken dadurch brillianter und „sauberer". Dies geschieht jedoch auf Kosten von Harmonie im Bild. Man sollte also versuchen, einen Mittelweg zu finden. Letztlich wird man nach einiger Zeit sowieso von selbst merken, welche Farben man am häufigsten verwendet und kann seine Palette dann auf diese Farben reduzieren. Für spezielle Effekte wird man jedoch immer wieder auf bestimmte Fertigfarben zurückgreifen.

Grüntöne selbst zu mischen, ist eine Herausforderung und ein freudiges Experimentieren gleichermaßen. Die gängigste Methode grün zu mischen, ist aus gelb und blau. Hat man jedoch verschiedene Gelb- und Blautöne, kann man auch unterschiedliche Grüntöne erzeugen. Es gibt auch viele fertige Grüntöne zu kaufen. Meiner Meinung nach empfehlen sich diese Töne auf jeden Fall, denn mit ihnen kann man als Grundbasis noch viele weitere Grüntöne mischen, die dann nicht so schnell schmutzig wirken. Ich selbst wähle mir in der Regel einen fertigen Grünton aus der Tube und mische diesen mit Orange- oder Rottönen, mit verschiedenen Blautönen oder auch mit Braun. Die Farben mische ich meist nicht homogen in der Palette, sondern bringe sie oft nur teilweise vermischt oder direkt aus dem Farbnapf aufs Papier und lasse sie mit dem Wasser und den bereits vorhandenen Farben reagieren. Hierbei entstehen natürliche Grüntöne, die lebendig wirken.

Brauntöne ermischen sich aus Rot und Grün, aber auch aus Gelb und Violett sowie Blau und Orange (Komplementärfarben), wobei ich sagen muss, dass mir die fertigen Erdfarben, die durch die Hersteller angeboten werden, um Längen besser gefallen als die selbst ermischten Brauntöne. Auch hier ist es wieder eine Frage der Brillianz und „Reinheit" und des persönlichen Geschmacks.

Bei den Violetttönen kann man ebenfalls viele Variationen erreichen, wenn man verschiedene Rot- und Blautöne im Malkasten hat. Auch hier gibt es jedoch wunderschöne fertige Alternativen, die an Leuchtkraft mit den eigenen Mischungen einfach nicht mithalten können. Es kommt also immer darauf an, welche Stimmung man erzeugen will, ob man die etwas gedeckteren, selbst gemischten Farben oder die leuchtstarken fertigen Farben verwendet. Und letztlich ist auch hier der persönliche Geschmack gefragt.

Kalte und warme Farben

Man unterscheidet in der Malerei zwischen kalten und warmen Farben. Das ist im Prinzip eine subjektiv empfunden Temperatur die wir empfinden, wenn wir bestimmte Farben betrachten.

Kalte Farben sind Blau, Violett und einige Grüntöne. Kalte Farben werden in der Landschaftsmalerei verwendet, um Tiefe zu erzeugen. Also weit entfernte Berge oder Hügel aber auch weit entfernte Bäume und Gegenstände werden violett oder blau dargestellt. Auch als Schattenfarben in Landschaft und Stillleben eignen sich kalte Farben.

Warme Farben sind Gelb- und Rottöne, sowie deren Mischfarben. Sie eignen sich besonders für Objekte im Vordergrund einer Landschaft. Hat man z.B. eine weiße Hauswand, die von der Sonne angestrahlt wird, ist sie nicht einfach nur weiß, sondern hat eventuell einen leichten Gelb-oder Rotstich. Auch Brauntöne können warm wirken. Das sind z.B. vorwiegend Brauntöne mit viel Rotanteilen (Englischrot, Caput mortuum, Umbra gebrannt, Perylen Maroon, Gebrannte Sienna).

Viele Brauntöne zählen zu den sogenannten Erdfarben. Ebenso wie Lichter Ocker und Siena natur, sowie Grüntöne, die ins Olivgrüne gehen und diverse Gelbtöne wie z.B. Aureolin. Auch Indigo zählt zu den Erdfarben. Diese Farben eignen sich besonders für eine authentische Landschaft. Die Farben harmonieren sehr gut miteinander und verbinden die einzelnen Bildelemente. Übrigens werden viele Erdfarben noch heute aus echten Erden hergestellt. Ihre Namen deuten darauf hin, von welchem Ort die Farben stammen. Es gibt aber auch inzwischen viele synthetisch hergestellte Erdfarben (Quinacridon-basierte Brauntöne).

Natürlich ist es jedem frei gestellt, auch andere Farben für Landschaften zu verwenden. Das macht schließlich die Kunst aus. Jeder malt, wie er es sieht oder wie er sich „seine Welt" vorstellt. Da kann auch mal das Gras blau sein und die Sonne grün.