Easy-Aquarell: Der Aquarell-Malkurs
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Granulieren

Definition: Vom Granulieren spricht man, wenn man mit relativ trockenem Pinsel (viel Farbe, wenig Wasser) über rauhes Papier ohne großen Druck streicht. Die Farbe wird vom Papier nur an den erhöhten Stellen angenommen, die tiefen Papiertäler bleiben weiß. Dadurch hat man keine geschlossene Farbfläche, sondern erhält gebrochene Strukturen. Diese eignen sich hervorragend für das Darstellen von Lichtreflexen auf Wasser (See, Meer) und erzeugen einen lebendigen Eindruck. Diese Technik funktioniert jedoch nur auf rauhem bis extra rauhem Papier. Satiniertes Papier hat zu wenige "Berge", zu wenig Struktur, um hierauf erfolgreich granulieren zu können. Mit einem sehr trockenem Pinsel funktioniert diese Technik jedoch auch hier bedingt.

Granuliereffekt

Übung: Mische eine Farbe sehr dickflüssig an. Nimm mit einem relativ trockenem Pinsel die Farbe auf und streiche diesen Pinsel auf einem Stück Küchenrolle ab. Nun ist der Pinsel recht trocken, hat aber noch Farbe an den Haaren. Der Pinsel kann nun mit wenig Druck waagrecht über das Papier gezogen werden. Variiere den Druck und auch den Trockenheitsgrad des Pinsel, um zu sehen, wie sich dieser Effekt verändert je nachdem, wie feucht oder trocken der Pinsel und die Farbe ist.

Es gibt auch noch eine andere Art von Granulieren, nämlich die der Farbe selbst. Einige Farbtöne besitzen gröbere Pigmente, die nicht gleichmäßig in die Papierstruktur eindringen, sondern bei denen ein Teil der Pigmente auf dem Papier liegen bleibt, quasi wie auf einem Filter oder Sieb. Dadurch entsteht ein gesprenkelter Effekt. Farben, die von sich aus granulieren, werden in der Regel vom Hersteller gekennzeichnet, denn oftmals ist dieser Effekt nicht gewünscht. Ich persönlich finde jedoch gerade diesen sehr spannend, da er hilft, in zu ruhige Flächen etwas Spannung hinein zu bringen und dem Bild das gewisse Etwas zu geben. Der Hersteller Daniel Smith bietet eine ganze Reihe von granulierenden Farben an, z.B. die Farben der PrimaTek®-Serie, die aus natürlichen Mineralien hergestellt werden, sowie Farben der Lunar-Reihe (Lunar Blue, Lunar Earth, Lunar Black...). Schmincke hat sich inzwischen ebenfalls dem Trend angepasst und auch eine Reihe stark granulierender Aquarellfarbtöne herausgebracht.

Auch einige klassische Farbtöne wie Französisch Ultramarin und einige Erdtöne granulieren von sich aus. Ist man sich nach dem Kauf nicht sicher, ob eine Farbe granuliert, sollte man sie vorher auf einem Aquarell-Probeblatt testen, bevor man damit ein Bild startet. Der granulierende Effekt ist umso stärker sichtbar, je mehr Wasser beim Auftrag verwendet wird, da hier die groben Pigmente besser "wandern" können und sich besser verteilen.

Zusätzlich gibt es Malmittel (z.B. von Winsor&Newton oder Schmincke), mit denen man nicht-granulierende Farben zum Granulieren bringen kann. Die Pigmente werden dadurch zum Verklumpen angeregt, wodurch sie nicht mehr so stark ins Papier einsinken können. Das Mittel wird entweder der Farbe beigemischt (in einem extra Mischgefäß) oder auf die zu granulierende Fläche auf dem Papier getropft/gesprüht. Der Effekt wird jedoch am besten bei dunkleren Farbtönen sichtbar.