Lasieren
Definition: Eine Lasur in der Aquarellmalerei ist das Übereinanderschichten von verschiedenen oder gleichen Farben, sobald die zuerst aufgetragene Schicht getrocknet ist. Hierbei können entweder die Tonwerte intensiviert werden (gleiche Farbe übereinandergelegt) oder optische Farbmischungen erzeugt werden (verschiedene Farben übereinandergelegt). Wichtig ist hierbei, dass die Farben transparent sind.
Übung: Stelle Dir je eine wässrige Mischung aus blau, rot und gelb her. Zieh mit einem breiten Flachpinsel je einen Streifen in jeder Farbe untereinander und lasse sie trocknen. Dann ziehe senkrecht dazu in jeder Farbe über die anderen Farben weitere breite Linien. Dort, wo sich die Linien überschneiden, ergeben sich Mischfarben.
Das ist letztlich die meist benutzte Technik der Aquarellmalerei. Man legt transparente Schichten von einer oder mehreren Farben übereinander, wodurch je nach Kombination andere Farben, Farbstärken, Schatten und Strukturen entstehen. Die zuerst angelegten Schichten müssen vollständig getrocknet sein, bevor man die nächste Schicht darüber legt. Die untere Farbschicht schimmert immer durch die obere hindurch, sofern man mit verdünnten Farben arbeitet. Dadurch, dass die Farben transparent sind, entsteht das typische Leuchten der Farben im Aquarell, denn das Papierweiß scheint durch die Schichten hindurchzuleuchten.
Das Leuchten gelingt jedoch nur mit transparenten oder semi-transparenten Aquarellfarben hoher Qualität, die keine Kreidezusätze enthalten. Mit Deckfarben oder Gouachefarben kann man auch lasieren, aber das typische Leuchten und Hindurchschimmern unterer Farbschichten wird wegen der Kreidezusätze unterbunden.