Easy-Aquarell: Der Aquarell-Malkurs
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Farbharmonie

Es gibt (unendlich) viele Möglichkeiten, einem Aquarellbild Farbe zu geben. Je nachdem welche Farben verwendet werden kann ein und das selbe Motiv komplett anders wirken. So sollte es wohl überlegt sein, welche Farben man für sein Motiv wählt, damit es genau die Stimmung erhält, die man möchte.

Man kann sich eine bestimmte Farbpalette zu eigen machen und für sein Künstlerprofil als Wiedererkennungswert einsetzen. In der Regel geschieht dies oft automatisch, je weiter man sich und seine Kunst entwickelt. Die meisten Anfänger benutzen häufig zu viele Farben in einem Bild, weil sie meist noch unsicher in der Verwendung von verschiedenen Tonwerten und Tonstufen sind. Dies wird versucht zu kompensieren, indem möglichst viele verschiedene Farben verwendet werden. Meist reicht es jedoch aus, in einem Bild nur wenige Farben zu verwenden und diese in ihrer verwendeten Intensität zu variieren und natürlich auch zu mischen. Die Harmonie in einem Bild wird dadurch gesteigert.

Im Folgenden liste ich eine Reihe von Möglichkeiten auf, die man für eine harmonische Farbzusammenstellung in einem Bild verwenden kann. Es ist hilfreich, sich ein Farbrad zuzulegen, mit dem man verschiedene Farbenkombinationen erstellen kann. Alternativ kann man sich auch selbst einen Farbkreis herstellen und ihn als Hilfsmittel bei der Wahl der Schemata nutzen.

  • Monochromatisches Farbschema: "Mono" bedeutet einzeln oder alleine, "Chromatisch" bedeutet Farbe - so besteht ein monochromatisches Bild aus nur einer Farbe in verschiedenen tonalen Abstufungen bzw. Tonwerten oder aus Farben einer einzigen Farbgruppe (Blau, Rot, Gelb, Grün, Violett, Orange, Braun, Grau/Schwarz/Weiß). Ein monochromatisches Bild ist im Prinzip immer harmonisch (die Farbe betreffend), denn es wird ja nur eine einzige Farbe verwendet und Kontraste entstehen nur durch Tonwerte. 
  • Primärfarben-Schema: Hierbei werden nur die drei Primärfarben (rot, gelb, blau) verwendet, die sowohl pur als auch in Mischungen verwendet werden. Natürlich ist man hier am wenigstens gebunden, da aus diesen drei Farben letztlich alle anderen Farben gemischt werden können. Dennoch - wenn man wirklich nur diese drei Farben auf der Palette hat und daraus die Farben mischt, erhält das entstehende Bild Harmonie und Zusammenhalt.
  • Sekundärfarben-Schema: Dieses Schema ist prinzipiell ähnlich wie das Primärfarben Schema, nur eben mit Sekundärfarben des Farbkreises (orange, violett, grün).
  • Komplementäres Farbschema: Hier werden in einem Bild nur zwei Komplementärfarben verwendet, also z.B. rot und grün oder gelb und violett. Die Farben verstärken sich gegenseitig und führen zu einem starken Farbkontrast. Erlaubt sind natürlich auch Mischungen aus diesen beiden Farben, die durch ihren neutralen Charakter stellenweise Ruhe ins Bild bringen (sollten), da ein Komplementärkontrast viel Spannung erzeugt. Normalerweise verwendet man einen Komplementärkontrast nur in einem bestimmten Bildteil, aber nie für ein komplettes Bild - zumindest nicht mit absolut reinen Farben starker Intensität. Das Ergebnis wäre wie Dynamit und alles andere als harmonisch.
  • Gesplittet komplementäres Farbschema: Hierfür sollte man sich den Farbkreis ansehen. Für ein gesplittet komplementäres Schema wird eine Farbe und die beiden Nachbarfarben der Komplementärfarbe verwendet. Als Beispiel: Gelb und die beiden Nachbarfarben der Komplementärfarbe, nämlich rot-violett und blau-violett, also Tertiärfarben. Hierbei werden also drei Farben verwendet und auch untereinander gemischt. Es entstehen Kontraste, die jedoch nicht so hart sind, wie mit der direkten Komplementärfarbe und dadurch etwas entschärft sind.
  • Analoges Farbschema: Im analogen Schema werden nur drei Farben verwendet, die im Farbkreis benachbart sind, also z.B. grün, gelb-grün und gelb oder rot-orange, rot und rot-violett. Dieses Trio vermittelt einem Motiv Harmonie, Einheitlichkeit und Ruhe. 
  • Triaden-Farbschema: Dieses Farbschema besteht aus drei Farben des Farbkreises, die in gleichen Abständen auseinanderstehen. Man stelle sich hier ein gleichseitiges Dreieck vor - so sind die drei Farben am weitesten auseinander. Bilder, die mit diesem Schema gemalt sind, sind sehr leuchtstark und dynamisch. Man sollte daher nicht alle drei Farben in gleicher Intensität gebrauchen, sondern eine Farbe dominieren und die anderen beiden in den Hintergrund treten lassen.
  • Rechteck- oder Tetraedrisches Farbschema: Hierbei werden 4 Farben des Farbkreises verwendet, die mit einer verbindenden Linie ein Rechteck ergeben. Dabei gibt es automatisch immer zwei Paare von Komplementärfarben. Auch hier ist es ratsam, nur eine Farbe als dominante Farbe zu verwenden und die anderen dezenter ein zu setzen. 
  • Quadratisches Farbschema: Hier sind die vier Farben innerhalb eines Quadrates gewählt - die Farben liegen alle gleich weit auseinander auf dem Farbkreis. Auch hier sollte darauf geachtet werden, eine Farbe dominant ein zu setzen und die anderen dezenter. Außerdem sollte man bedenken, dass der Einsatz von kalten und warmen Farben ausgeglichen ist und sich in der Balance befindet.
  • Achromatisches Farbschema: Achromatisch bedeutet "ohne Farbe". In diesem Schema werden also nur neutrale Farben verwendet, sprich: Weiß-, Schwarz- und Grautöne, sowie Hautfarben und Mischungen aus Komplementärfarben also Brauntöne. 

Das ist ziemlich viel Information, aber im Laufe der Zeit bekommt man automatisch den Dreh raus. Natürlich muss man sich nicht zwingendermaßen an eines dieser Farbschemata halten. Oftmals geschieht dies sogar eher unterbewusst. Aber man kann hier sehr schön experimentieren und dabei schauen, wie sich die Wirkung eines Motivs verändert, je nachdem welches Farbschema man eingesetzt hat.