Test: AquaBord - Erfahrungsbericht

Wenn Ihr gute oder schlechte Erfahrungen mit Aquarellpinseln, Aquarellpapier, Aquarellfarben oder Zubehör gemacht habt, dann teilt es der Gemeinschaft hier mit

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GoldSeven
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Re: Test: AquaBord - Erfahrungsbericht

Beitrag von GoldSeven »

Ah, also doch die zweckentfremdete Variante! Ich denke, mit einem säurefreien Leim würde es sicher gehen, und ich gebe dir Recht, die Dinger sehen schon schick aus.

Ich hatte beim ersten Versuch von oben nach unten gearbeitet; bei dem hier arbeite ich mich von unten hoch (unter anderem, weil der erste Versuch mir gezeigt hat, dass ich Lesbarkeitsprobleme in der Bildmitte bekomme, wo Speer und Krummschwert sich in einem Chaos aus Pferd, Bein und Sattel treffen; deswegen habe ich die Stelle hier zuerst angelegt, damit mir da nichts mehr dazwischenfunkt). Ich fange gern mit einem möglichen Killer an, und wenn der einmal steht, dann ergibt sich vieles weitere von selbst. Wie ein Hemd von der Mitte her zu bügeln. Also, nicht, dass ich bügle. :lolfloor:

Die Farben sind die gleichen. Oben kommt auch noch das Türkisblau mit rein und sorgt für einen Farbtupfer. :)
:blauerwinker: Jenny

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Midge
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Re: Test: AquaBord - Erfahrungsbericht

Beitrag von Midge »

Thomas, eigentlich ist das Board schon recht teuer, um es Zweck zu entfremden. Aber ich habe noch nichts Vergleichbares und genauso Leichtes fix und fertig im Baumarkt gesehen, daher ist das meine persönliche Lösung. Ich klebe es mit Matte Medium (z.B. von GOLDEN) auf. Manchmal klebe ich das unbemalte Aquarellpapier auf, manchmal aber auch das fertige Aquarell. Das Papier sollte jedoch unbedingt größer sein, als das Aquaboard, damit es Verrutschungsspielraum hat. Ich kleistere die Fläche mit dem Matte Medium ein, lege das Aquarellbild/papier darauf. Wenn es ein fertiges Aquarellbild ist, lege ich noch ein Zeichenpapier drauf, damit ich dann schön Druck ausüben kann beim andrücken und das Bild keine Kleberflecken kriegt oder sich durch Schwitzhände Farbe anlöst. :grinblue: Dann immer schön von der Mitte nach außen streichen und schauen, dass sich keine Blasen bilden. Dann lege ich das Board mit Bild auf ein Brett, lege ein frisches Papier drauf und noch ein Brett, dass ich mit Büchern beschwere und lasse das mindestens über Nacht trocknen. Ist alles knacktrocken, schneide ich am Rand mit einem Cutter bündig das überstehende Papier ab und gehe bei Bedarf noch mal mit etwas feinem Schleifpapier an die Ränder ran (immer vom Bild weg schmirgeln, sonst kann es einreißen). Dann kommen drei Schichten Aquarell-Fixativ drauf und fertig. Klar, ein Bild in einen Glasrahmen zu packen geht schneller. Aber auch schneller kaputt. :muhahaha:

Natürlich mache ich das nur mit Bildern bis zu einer gewissen Größe. Meine Vollblatt-Bilder habe ich noch nicht auf diese Weise bearbeitet. Die Aquaboards gibt es auch nur bis Größe 40x50cm (in 3 mm). Für die großem müsste wohl dann doch ein Baumarkt-Brett herhalten...

Keilrahmen könnte man auch als Untergrund nehmen, aber dadurch, dass die Leinwand flexibel ist, weiß ich nicht, wie gut das Aquarellpapier darauf hält, also wenn man es klebt.

Allerdings habe ich auch schon Aquarellpapier auf leere Keilrahmen getackert. Unbemaltes Aquarellpapier natürlich. Und dann drauf gemalt. Geht auch! Aber auch hier: bisher nur im kleinen Format getestet. Hab mich noch nicht an ein Vollblatt-Papier mit dem Tacker getraut. Die Leerrahmen liegen aber hier rum... :rollgrin: :verlegen: :piper:
ThomasB
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Re: Test: AquaBord - Erfahrungsbericht

Beitrag von ThomasB »

Hallo Midge,
vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Ich werde das irgendwann mal testen, da mir das Board von der Form (tiefe) gut gefällt. Bei einem Leerrahmen hätte ich auch bedenken dass das Papier mit der Zeit reißt.
Ich hatte eben mal nach dem Matte Medium geschaut und bin ja froh daß ich das überlebt habe. :lol:
Das Zeug ist ja Schweineteuer....puh. Ich werde demnächst mal was verrücktes versuchen. Da ich zuhause im Innen und Außenbereichalles mit Silikon transparent verklebe, werde ich mal ein Papier auf ein Sperrholz kleben. Hier kann man das Silikon sehr dünn mit einer Japanspachtel aufziehen. Zu testen wäre ob das Papier ggf. fleckig wird oder sich beim malen ungewünschte Effekte zeigen. Aber eines ist sicher.....darauf kann man dann mit Wasser malen bis das ganze Brett weg schwimmt. Das Siliko hält das Papier an Ort und stelle. Dazu ist es eine sehr günstige Variante.
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Re: Test: AquaBord - Erfahrungsbericht

Beitrag von Malmal »

:blauerwinker: Hallo Thomas,
in meiner Wahrnehmung ist das "normale" Silicon fett- oder ölhaltig, weil es im vorgesehenen Einsatz nicht überstreichbar ist. Ich könnte mir vorstellen, dass sich diese Substanz durch das Papier an der Oberfläche absetzt und die Aufnahme der Aquarellfarben verhindert. Bin auf die Erfahrung, die du mit deinem Test machen wirst, voll gespannt.
Aber es gibt ja auch überstreichbares Silicon. Vielleicht planst du deinen Versuch ja damit, weil du diese Überlegung selbst schon hattest.

Auf überraschende Ergebnisse darf man gespannt sein, wie auch immer der Versuch ausgeht! :daumendrück:
:idea: Die Idee finde ich jedenfalls interessant, weil sie (bei Gelingen) auch für viele sicher einen hohen Nutzen bringen würde. :ok:
:küsschen: Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind, andere gibt`s nicht! :piper:
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Re: Test: AquaBord - Erfahrungsbericht

Beitrag von ThomasB »

Hallo Malmal,
vielen Dank für den Hinweis. Ich habe da auch gewisse Zweifel ob das klappt, zumal Silikon transparent auch Säurehaltig ist. Bis ich es versuchen werde gehen aber noch paar Wochen ins Land denke ich. Vorab mache ich mir mal Gedanken was mal als alternative zu den Boards nehmen könnte. Das ganze ist ja auch ein Kostenfaktor. Mein Gedanke ist dass man evt. mit einem 2,5 bis 3,0 cm Vierkantholz den Rahmen baut und darauf eine MDF Platte klebt. Man könnte die Platte auch verschrauben und mit Holzspachtel die Schraubenköpfe entfernen. Dann das Papier auf die MDF Platte geklebt. Da sollte ein Rahmen nicht mehr wie 4-5 Euro kosten, und die Größe kann man selber bestimmen.
Nun aber mal gut mit dem ganzen. Ich muss mal "Sorry Jenny" sagen ! Das ist nun etwas ausgeufert, und dabei warst Du doch diejenige die den Trööööt eröffnet hat. :tschuldigung2:
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Re: Test: AquaBord - Erfahrungsbericht

Beitrag von GoldSeven »

Alles gut, ich schmeiß einfach noch ein bisschen Art hinterher! :grinblue:

Das Bild ist fertig. Und wehe, jemand sagt noch, er sieht keinen Unterschied. Dann beiß ich.
maglor-uldor_col-lg.jpg
Zum Vergleich: Aquabord-Version.
maglor-uldor-afaig.jpg
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Re: Test: AquaBord - Erfahrungsbericht

Beitrag von Raimund »

GoldSeven hat geschrieben: Mi 6. Mär 2019, 18:23 Alles gut, ich schmeiß einfach noch ein bisschen Art hinterher! :grinblue:

Das Bild ist fertig. Und wehe, jemand sagt noch, er sieht keinen Unterschied. Dann beiß ich. maglor-uldor_col-lg.jpg

Zum Vergleich: Aquabord-Version.
maglor-uldor-afaig.jpg

Grüß dich,

ganz klar das obere sieht um einiges besser aus ! Farben wirken schöner, die details sind besser und auch der kontrast.


Lg Raimund
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Re: Test: AquaBord - Erfahrungsbericht

Beitrag von ThomasB »

Ja Ja iss ja guuuuut :lol: :lol:
Hast ja Recht....
Ich hätte wirklich nicht gedacht dass das so große Unterschiede sind. Auf dem Board sieht das im Vergleich aus als sei es eine bessere Vorzeichnung. Man muss halt die Bilder wirklich 1:1 gegenüberstellen um das so deutlich zu sehen.
Ich wollte Dich ja zuerst mal als beißende Hündin sehen, und sagen: Ich seh echt kein Unterschied.....habe ich mir dann aber verkniffen. :lol:

Zum fertigen Bild selber..... Tja Jenny ich weiß wirklich nicht mehr was ich schreiben soll. Ich kann immer nur gut, perfekt und klasse sagen ohne auch einen Kritikpunkt zu nennen.Ich suche ja schon förmlich nach Fehler aber es scheint keine zu geben. Es mag für Dich langweilig klingen aber es ist wieder mal das perfekte Bild mit sehr schönen Farbharmonien und alle Details sind wieder hervorragend ausgearbeitet.
:du bist die grösste: :ten points:
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Re: Test: AquaBord - Erfahrungsbericht

Beitrag von Midge »

Na klar sieht man den Unterschied. Aber man sollte sich nicht ablenken lassen durch die Tatsache, dass das Bild auf dem Aquaboard nicht fertig gemalt wurde. :batting: Es sind hier viele Stellen noch unbemalt, die auf dem Papierbild mit Farbe gefüllt worden sind. Ein wirklich direkter Vergleich ist also mit Vorsicht zu genießen (so von wegen "Vorzeichnung"). Ich bin mir sicher, dass auf dem Aquaboard noch mehr "gegangen" wäre, wenn Jenny nicht so frustriert wegen der Eigenschaften gewesen wäre. :batting: Oder sehe ich das falsch? :blümchenschenken:

Aber ich kann absolut verstehen, dass Du die Aquaboard-Version nicht weiter malen wolltest, wenn es wegen der mangelnden Konturenschärfe und Lasurunfähigkeit nur zu Frust geführt hat. Wie bereits gesagt: Für Deine illustrative und detailreiche Malerei ist das Board eher ungeeignet. Für andere Aquarelltechniken ist es sicherlich besser geeignet.

Vielleicht packt es Dich ja irgendwann doch noch und Du malst es noch weiter. Ansonsten kannst Du mal probieren, mit dem Watercolor Ground von Daniel Smith das Board zu übermalen. Dann hast Du wieder ne schöne weiße Malfläche für einen neuen Versuch. :augenbrauenheben: :rollgrin:
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Re: Test: AquaBord - Erfahrungsbericht

Beitrag von GoldSeven »

Danke euch! Midge, klar ist es unfertig - aber obenrum, in der oberen Hälfte, war es insofern fertig, als mehr nicht ging. Lasuren schrubbten die darunterliegenden Schichten weg, und die Detailarbeit, die es "fertig" machen würde, war halt nicht machbar.

Wenn mich irgendwann der Expressionismus packt, mache ich mal ein Portrait auf Aquabord, schätze ich. :) Dafür könnte es gut sein, mich Friemelfee mal zu gewagteren Flächen zu zwingen.
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Midge (Do 7. Mär 2019, 08:18)
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