Lichtechheitstest Ferrario Tintoretto

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Midge
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Lichtechheitstest Ferrario Tintoretto

Beitrag von Midge »

Hallo Ihr,

kürzlich habe ich meine Teststreifen mal wieder vom Fenster genommen, wo sie ziemlich lange gehangen haben. Wie immer lag eine Hälfte der Teststreifen im Dunkeln und eine Hälfte direkt am Dachfenster, Ostseite. Rolladen war fast immer oben oder auf Halbmast.

Es sind nicht viele Farben die ich von Ferrario Tintoretto getestet habe. Zu dem Zeitpunkt des Teststarts hatte ich noch nicht so viele. Das Foto ist eigentlich selbsterklärend. Die Licht-Hälfte hat fast drei Jahre am Fenster gehangen, die Seite mit dem Kreuz im Kästchen war in der Sonne, die Seite mit dem ausgefüllten Kästchen lag im Dunkeln. Wirklich geschwächelt hat nur das Carmine, dass etwas blasser geworden ist. Das Sap Green hat etwas an Leuchtkraft eingebüßt und ist etwas dunkler geworden. Alle anderen Farben sind auf den ersten Blick stabil geblieben. Genauer würde man es nur im Mikroskop erkennen, ob da ne Veränderung vonstatten gegangen ist.

Alles in allem ein recht gutes Ergebnis, was definitiv für die Marke spricht. Zudem sind die Farben echt bezahlbar und das Preis-Leistungs-Verhältnis kann sich sehen lassen. Ich würde die Tintoretto von Ferrario nach diesem Ergebnis auf jeden Fall empfehlen.
Dateianhänge
tintoretto_02.JPG
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Ultramarin (Di 4. Apr 2017, 17:27) • ulistol (Di 4. Apr 2017, 17:27)
Freestyle
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Re: Lichtechheitstest Ferrario Tintoretto

Beitrag von Freestyle »

DANKE FÜR DIE INFOS!!!!
klaus007
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Re: Lichtechheitstest Ferrario Tintoretto

Beitrag von klaus007 »

:hallo: Michaela,

ich beginne erstmal mit einer Selbstkritik, "ich bin faul". -"Ich erstelle nur eine Antwort für alle Farblichttest`s."

Danke für Deine umfangreichen Lichttest`s :blümchenschenken: , teilweise mit sehr erschreckenden, abschreckenden Ergebnis. Gut zu wissen, daß man bei den Farben von Luminarte das Papier nach ca. 3Jahren praktisch wieder neu verwenden kann. :prust:
Aber auch schön zu wissen das Farben von Ferrario Tintoretto relativ gut abschneiden, Tip für Preisbewußte. Alles in allem, wieder eine sehr aufschlußreiche Testreihe. Auch die Erkenntnis das teuer nicht unbedingt gut sein muß. Nach nur 3Jahren möchte man von seinen Bildern auch noch was haben. Nicht alle wohnen in einer Dunkelkammer.
Einzigst eine (2)Frage/n die für mich noch besteht, ist diese: "Wie haben die einzelnen Hersteller ihre Produkte in Fragen Lichtfestigkeit gekennzeichnet"-"Wie ehrlich sind diese mit ihrer Produkteinschätzung?"

Gruß Klaus!
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Midge
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Re: Lichtechheitstest Ferrario Tintoretto

Beitrag von Midge »

klaus007 hat geschrieben: Einzigst eine (2)Frage/n die für mich noch besteht, ist diese: "Wie haben die einzelnen Hersteller ihre Produkte in Fragen Lichtfestigkeit gekennzeichnet"-"Wie ehrlich sind diese mit ihrer Produkteinschätzung?"
Najaaaaa, in der Regel ist es in der Tat so, dass die Hersteller meist darum wissen, wenn ihre Farben noch nicht mal ein Sternchen auf der Woll-Skala erreichen. Natürlich erwähnen sie dies meist nicht explizit, bis auf wenige Ausnahmen bei Tinte-Herstellern. Aber von den meisten Tinten weiß man eh, dass sie auf Farbstoffen basieren und Farbstoffe sind in der Regel alle nicht lichtecht. Die ganzen Copic-Marker und wie sie alle heißen basieren auf Farbstoffen, nicht auf Pigmenten.

Manche Hersteller haben ihre eigene Skala und lassen ihre Farben nicht von externen Prüfbehörden testen. In der Regel aus gutem Grund. Diese Firmen werben aber meist nicht für extra super duper geniale Lichtechtheit, sondern stellen andere Vorzüge in den Vordergrund. Sind sie deswegen unehrlich? Weiß nicht, sie lügen ja nicht wirklich - sie verschweigen eben nur ein wichtiges Detail... :muhahaha: :zungerausstreck:

Die großen Firmen wie Daniel Smith, Schmincke, Winsor & Newton und wie sie alle heißen werben meist sehr für ihre gute Lichtechtheit. Und lassen oft auch von unabhängigen Prüfern prüfen. Bis auf wenige Ausnahmen (meist sind es sogar nur wenige Farben) kann man wirklich behaupten, dass diese Marken auch Qualität liefern.

Trotzdem sind billige Marken nicht unbedingt schlecht, wie man sieht. Wenn man auf Nummer sicher gehen will, lohnt es sich wirklich, selbst ein paar Lichtechtheitstests mit Farben zu machen, bei denen man nicht sicher ist, bevor man sie in Bildern verwendet, die man später auch verkaufen möchte. Dauert natürlich leider ne Weile. Minimum 1 Jahr sollten die Farbstreifen schon am Fenster hängen, damit man was sieht. Bei schlechten Farben sieht man wie gesagt auch schon deutlich früher ein erstes Ergebnis.

Ist ein heikles Thema. Viele Künstler stört es jedoch nicht, wenn die Lichtechtheit nicht ganz so optimal ist. Für manche Kunst-Richtungen ist das eben auch nicht wichtig. Illustratoren, Grafiker, Art-Book-Künstler - sie alle hängen ihre Kunstwerke nicht hinter Glas (in der Regel), sondern sie verschwinden in Mappen und werden nur zur Sichtung herausgenommen. Wenn am Ende Posterdrucke mit lichtechten Farben davon gemacht werden, können die Originale ruhig in der Mappe versauern. :rollgrin: Aber alle Fine-Art-Künstler sollten sich meiner Meinung nach schon mit der Haltbarkeit ihrer Kunstwerke auseinandersetzen. Zumal es für ihre Kunden ja auch nicht gerade toll ist, wenn sie einen Haufen Geld für ein schönes Bild ausgegeben haben und nach einem oder einigen Jahren ist davon nicht mehr viel übrig. Ist aber nur meine Meinung.

Gekennzeichnet sind die einzelnen Farben meistens mit Sternchen. Je mehr Sternchen, desto lichtechter. Aber manche Hersteller verwenden 5 Sterne, manche nur 3. Im Zweifel würde ich immer zur Höchst-Sternchenzahl tendieren. Das ist zumindest ein Anhaltspunkt. Aber wer sicher gehen will, am besten selbst testen. Da führt kein Weg dran vorbei.
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