Easy-Aquarell: Der Aquarell-Malkurs
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Was ist Aquarell und Aquarellmalerei?

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Definition: „Aqua“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Wasser. Ein Aquarell ist also ein Bild, welches mit Wasser (und Pigmenten) gemalt wurde. Hierbei sind die fein gemahlenen Pigmente in einem Bindemittel (Gummi Arabicum) gebunden und werden mit Wasser zur gewünschten Deckkraft gemischt. Der Auftrag auf das Papier ist lasierend und transparent, so dass das Weiß vom Papier durch die Farben hindurchschimmert. Im Aquarell können Farben nicht nur auf der Palette gemischt werden, sondern auch durch Übereinanderlegen von Farbschichten oder Ineinanderfließen der Farben auf dem Papier, was so bei keiner anderen Maltechnik möglich ist. Weiße Flächen werden ausgespart.

Die Technik des Malens mit wasserlöslichen Farben ist eine der ältesten Mal-Techniken, die es gibt. Vor allem die Farben der Höhlenmalereien wurden aus feingemahlenen Steinen und Erde hergestellt, zu dem Wasser gegeben wurde. Mit dem Finger oder ursprünglichen Pinseln konnte die Farbe dann an die Höhlenwände aufgetragen werden. Manchmal wurde die Farbe auch aufgepustet.

In China wurde schon vor einigen tausend Jahren Tusche mit Wasser vermischt und damit auf Papier gemalt. Aus Ägypten kennt man bemalte Papyrusmatten, die ebenfalls Bilder mit wasserlöslichen Farben zeigen.

Die Aquarellmalerei, wie wir sie heute kennen, hat sich erst im Mittelalter entwickelt, wo wasserlösliche Farben zur Kolorierung von Büchern und Holzdrucken verwendet wurden.

Große Maler wie Rembrandt haben Aquarelle nicht als eigenständige Gemälde angesehen, sondern nur als Vorskizzen zu den späteren Gemälden mit Ölfarbe verwendet. Die eigentliche Entwicklung der Aquarelle als eigenständige Kunstwerke entwickelte sich erst im 18. Jahrhundert in England und breitete sich von dort als Kunstrichtung über ganz Europa aus. In dieser Zeit war es vor allem J. M. William Turner, der die Aquarellmalerei zu ihrer Bedeutung als eigenständiger Kunstrichtung verhalf. Seit dem erfreut sich die Aquarellmalerei wachsender Beliebtheit. Nicht zuletzt deswegen, weil sie gerade in der Freiluftmalerei besonders praktisch ist, da man keine große Ausrüstung benötigt und somit immer schnell Landschaftseindrücke aufs Papier bringen kann.

Berühmte Aquarellisten waren Albrecht Dürer, J. M. William Turner, Caspar David Friedrich, Paul Cézanne, Wassily Kandinsky, Emil Nolde, Paul Klee und August Macke – um nur einige zu nennen.

Viele Mal-Anfänger halten die Aquarellmalerei für besonders einfach und als Einstieg in die Malerei besonders geeignet. Vermutlich weil bereits in Kindergarten und Schule mit Wasserfarben (eigentlich Deckfarben/Gouachefarben) gemalt wurde. Ganz so einfach ist es jedoch nicht, denn überall, wo mit Wasser gearbeitet wird, erkennt man, dass dieses teilweise schwer zu kontrollieren ist. So auch in der (Aquarell-)Malerei. Im Folgenden sind die Vor- und Nachteile der Aquarellmalerei diskutiert.

Vorteil der Aquarellmalerei:

- Die Aquarellmalerei benötigt an sich nicht viel Equipment - ein Aquarellblock oder Aquarellskizzenbuch, ein (oder mehr) Aquarellpinsel und ein kleiner Aquarellkasten mit wenigen Farben sowie ein Behälter mit Wasser zum Auswaschen der Pinsel (alternativ für unterwegs einen Wassertankpinsel) und schon kann es losgehen.

- Man kann Aquarell - dank der Möglichkeit einer Minimalausstattung - überall malen, sogar im Wartezimmer beim Arzt.

- Das Aquarell besticht durch seine Transparenz und die vielen Schichten, die die unteren Schichten durchscheinen lassen. Dadurch erscheinen Aquarelle sehr lebendig, komplex und teilweise magisch.

- Verläufe, die nass in nass gemalt werden, sind sehr spontan und gelingen jedes Mal anders, sind also kaum exakt reproduzierbar. Dadurch ist ein Aquarell, wenn es mit viel Wasser gemalt wurde, nahezu fälschungssicher. Dieses "Eigenleben" der Pigmente im Wasser macht das Medium Aquarell sehr spannend, spontan und fördert die Kreativität, da man immer wieder neu auf das, was auf dem Papier passiert, eingehen muss. Nass in nass Verläufe gelingen nur mit Aquarellfarben oder anderen wasserbasierten Farben wie Tusche, Tinte oder flüssiger Acryltusche, wobei sich auch diese im Fließverhalten von Aquarellfarben unterscheiden.

- Aquarellfarben sind sparsam im Verbrauch. Dadurch, dass man die Farben immer mit Wasser verdünnt, hat man weniger Verbrauch als mit Ölfarben, die in der Regel unverdünnt aufgetragen werden.

- Das führt zu einem weiteren Vorteil, denn Aquarellfarben sind immer wieder mit Wasser anlösbar. Trocknen Acryl- oder Ölfarben auf der Palette (oder schlimmer noch in der Tube) ein, sind sie unbrauchbar und müssen entsorgt werden.

- Es gibt unzählige Möglichkeiten, Strukturen im Aquarell zu erzeugen - Salz, Folie, Spritzen, Pusten, Granulieren, etc., wodurch die Aquarellmalerei z.B. der Acrylmalerei in nichts nachsteht. Das moderne Aquarell muss nicht langweilig sein.

Nachteil der Aquarellmalerei:

- Das Medium Wasser ist schwer beherrschbar. Die Pigmente entwickeln ein Eigenleben im Wasser. Man muss offen sein für Effekte, die bei der Idee eines Bildes nicht geplant waren (manchmal ist aber gerade das ein schöner Nebeneffekt!). Das Maß von zu viel Wasser und zu wenig Wasser für bestimmte Effekte zu erkennen, bedarf einiger Übung und gelingt Anfängern oft erst nach langem Üben und Erfahrung sammeln. Meistens wird übrigens zu wenig Wasser verwendet.

- Ein Aquarell, das realistisch gemalt werden soll, muss im Vorfeld gut geplant sein (am besten mit Vorzeichnung), damit weiße Papierstellen ausgespart werden können z.B. mit Maskiermedium oder durch Negativtechnik (man malt um das Motiv herum). Trotzdem muss auch hier Spielraum für Spontaneität bleiben, da das Wasser tut, was es will.

- Fehler können kaum korrigiert werden, zumindest wenn das Papierweiß an einer Stelle versehentlich übermalt wurde, die frei bleiben sollte. Man kann mit Gouacheweiß, Gesso oder Watercolor Ground die Stelle ausbessern und übermalen, aber das wird immer sichtbar bleiben und somit den typischen Aquarellcharakter verfälschen. Je nachdem, wie stark das Pigment ins Papier eingesunken ist, kann man durch Abheben der Farbe mit einem feuchten Pinsel oder Radierschwamm bis zum Papierweiß zurückkommen, das gelingt jedoch nicht immer und beschädigt oftmals auch das Papier. Ist ein Bild komplett daneben gegangen, hilft oft nur noch die Dusche, damit man das Papier noch einmal neu bemalen kann.

Insofern sind Acryl- Gouache- und Öltechniken für Anfänger an sich besser geeignet, um ein Gefühl für Farben und Farbmischungen zu erhalten. Man kann Fehler leichter wieder kaschieren, da sie einfach übermalt werden können. Wer jedoch Aquarelle malen kann, wird sich auch schnell in anderen Techniken zurechtfinden.

Nichtsdestotrotz sollte diese Tatsache einen nicht grundsätzlich abschrecken und davon abhalten, einen Versuch mit Wasserfarben zu starten. In unserem Forum auf Easy-Aquarell.de sind Anfänger sehr gut aufgehoben, da hier zahlreiche Tipps und Tricks verraten werden, die gerade am Anfang sehr hilfreich sind und dafür sorgen, dass man nicht so schnell aufgibt.

Es ist sehr Schade, dass der Aquarellmalerei immer noch gerade hier in Deutschland das Image der "Hausfrauenmalerei" anhängt. Völlig zu Unrecht! Denn es bedeutet hohes Können, Wissen und langjährige Übung, um ein funktionierendes Aquarell zu malen. Die Tendenz geht jedoch inzwischen auch hierzulande hin zur anerkannten Kunstrichtung - Dank globalisierendem Internet und vieler professioneller zeitgenössischer Aquarellmaler wie Bernhard Vogel, Andreas Mattern, Elke Memmler und viele mehr sowie Aquarellgemeinschaften wie die DAG (Deutsche Aquarell Gemeinschaft) und dem populären Urban Sketching, bei dem Aquarellfarben neben Tusche vielfach zum Einsatz kommen.


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