Welche Palette

Wenn Ihr gute oder schlechte Erfahrungen mit Aquarellpinseln, Aquarellpapier, Aquarellfarben oder Zubehör gemacht habt, dann teilt es der Gemeinschaft hier mit

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Norbert
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Re: Welche Palette

Beitrag von Norbert »

Hallo zusammen,
dieser Thread stammt aus dem Oktober. Damals hab ich mir eine Porzellan-Palette zugelegt und dachte, dass sich jetzt keine Reste mehr an der Palette festsetzen können.
Weit gefehlt :grummel:
Ich mach es häufig so, dass ich in eines der runden Näpfchen klares Wasser gebe, damit ich dieses gleich zur Verfügung habe und das Wasser im grossen Gefäss nicht "verschmutze", wenn ich gerade mal ein bischen mehrWasser benötige. Natürlich bleibt dann etwas Farbe vom Pinsel zurück und natürlich bleibt Wasser im Näpfcen zurück das ich nicht sofort wieder trockne.
Resultat: Das hervorragende Kölner Wasser hinterlässt seine Spuren in Form von gefärbten Kalkrändern, die ich jetzt mit einem rauen Spülschwämmchen reinigen muss.
Das bringt mich wieder zurück zu dem Gedanken, für's Malen Wasser zu verwenden, das vorher durch einen Kalkfilter gelaufen ist, insbesondere dann, wenn ich vorher schon weiss, dass ich mit sehr viel Wasser malen will.
Mal sehen ...

LG
Norbert
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micha
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Re: Welche Palette

Beitrag von micha »

Hallo zusammen, :blauerwinker: :waveabit:
ich lese die Beiträge zu Paletten Pro und Contra und bin sehr überrascht, daß ich in meiner bisherigen Aquarell Malzeit von immerhin schon ca.15 Jahren dieser Problematik noch nicht begegnet bin.
Ich habe nur sehr selten eine Palette gebraucht (benutzt) und bin überzeugt, daß meine Bilder damit auch nicht besser werden, als die meißten, die ich im Forum bisher gesehen habe.
Ich nehme meine Farben direkt aus den Näpfchen und mische sie auf dem Papier.
Für mich bleibt damit mehr Raum für kreative Farbgestaltung.
Ich bin der festen Überzeugung, daß für ein interessantes, ansprechendes Aquarell, Kreativität hilfreicher ist,
als eine noch so "komfortable" Palette.
Ich fände es interessanter, darüber zu diskutieren, ob und wie und wann eine Palette das Malergebnis
tatsächlich positiv beeinflusst und wäre dann auch dankbar und bereit es auszuprobieren.
Über Kommentare jeder Art freue ich mich immer.
Kritik in jeder Form ist erwünscht.
Konstruktive Kritik erscheint mir sehr sinnvoll.

Liebe Grüsse
Michael :bisspaeter:
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Midge
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Re: Welche Palette

Beitrag von Midge »

Nun, in der Malerei - wie sicher auch in vielen anderen Bereichen - hat jeder seine eigene, ganz persönliche Vorgehensweise. Die einen benötigen keine Palette, um ihre Aquarelle in ihrem ganz eigenen Malstil zu malen. Die anderen haben eine völlig andere Vorgehensweise und brauchen hierfür nun mal eine Palette. Ich persönlich brauche zumindest für den Anfang eines Bildes irgendein "Gefäß", wo ich die Farbe aus Tube oder Näpfchen in größerer Menge anmischen kann, damit ich viel flüssige Farbe habe für die erste Schicht. Bei einem Bildformat von 56x76 cm braucht man andere Dimensionen und muss schnell viel Farbe anmischen können. Selbst die 1/1 Näpfe bieten hier nicht genug Größe, um einen 50mm Pinsel einzutauchen und mit Farbe zu laden. Und die Mischfächer im Standard-Metallkasten fassen nicht genug Flüssigkeit. Dafür sind große Paletten einfach unentbehrlich, weil ich dort Vertiefungen habe, die 4 cm breit sind (oder noch größer) und ich hier mit einem großen Pinsel viel mehr Spielraum habe.

Bei kleinen Bildchen von weniger als A4 bin ich dann schon eher bei Dir, Michael, und nutze die Farbe mit kleineren Pinseln und gehe direkt auf das vorher angefeuchtete Papier, um Verläufe zu erzielen - oder gehe nach dem Farbauftrag mit einem nassen Pinsel ans Verteilen der Farbe.

Einige Maler malen ihre Aquarelle im großen Format sogar direkt aus der Tube. Ist auch ne spannende Vorgehensweise. Und sie ist genauso legitim, wie das Benutzen einer Palette, die der eigenen Malweise entgegen kommt.

Ein Bild wird durch die Benutzung einer tollen Palette nicht automatisch besser, aber sie erleichtert unter Umständen das flüssige Arbeiten, gerade im großen Format. Und dass es so wahnsinnig viele unterschiedliche Paletten gibt, zeugt letztlich davon, dass es so viele unterschiedliche Malstile und Methoden gibt, die Farbe auf das Papier zu bringen. Da war der besondere Bedarf eines Malers da und ein Hersteller hat es umgesetzt. Insofern: Ja, eine große Palette (oder ein anderes etwas tieferes Gefäß/Platte) hilft mir durchaus dabei, das Malergebnis und den Malprozess positiv zu beeinflussen. Aber: Das trifft nur für meinen ganz eigenen, persönlichen Malstil zu und kommt zusätzlich auf verschiedene Voraussetzungen an (größe des Blattes, trockene Malweise/nasse Malweise, größe der Pinsel,...) und ist nicht bei jedem Projekt gleich. Ich denke, dass es kein Patentrezept gibt für ein gelungenes Bild und ob eine Palette den Ausschlag gibt, dass ein Bild in einigen Jahren 100.000€ wert ist, ist fraglich. Wenn sie jedoch die Arbeit erleichtert, erzeugt sie beim Malenden ein besseres Gefühl, einen besseren Flow und eventuell kann genau das am Ende den Unterschied machen. :batting:
FlowerFlo
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Re: Welche Palette

Beitrag von FlowerFlo »

Ich nutze verschiedene Materialien,meistens billige Porzellan Teller. Manchmal nutze ich aber auch meinen Schreibtisch selbst, deswegen habe ich da eine Wachstuch unterlage und ein beschichtetes Regalbrett
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Re: Welche Palette

Beitrag von Malmal »

FlowerFlo hat geschrieben: Mo 26. Dez 2022, 12:11 Ich nutze verschiedene Materialien,meistens billige Porzellan Teller. Manchmal nutze ich aber auch meinen Schreibtisch selbst, deswegen habe ich da eine Wachstuch unterlage und ein beschichtetes Regalbrett
Clevere Lösungen, Feli! :daumenhoch:

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Re: Welche Palette

Beitrag von Andorra »

Das Kölner Wasser ist echt eine Katastrophe was den Kalk angeht... Kalkplatten im Wasserkocher waren damals normal :roll:

Ich mische in den Mulden des Aquarellkastens, im Deckel und der ausklappbaren Palette. Da kann man bei Bedarf die Farben etwas "zusammenziehen". Das geht bei meiner Porzelanpalette nicht so gut, weil alles so "separat" in den Fächern ist.

Aber jeder hat halt seine eigenen Vorlieben. Und möglicherweise ändern die sich auch mal...
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Re: Welche Palette

Beitrag von Spirit »

Ich nutze dafür in der Regel weiße Fondue Teller die man bei nichtgebrauch auch gut Stapeln und zur Seite legen kann.

Bezüglich des Kalk Problems kann ich nur empfehlen einfach zwei behalter zu nutzen. Eines gefüllt mit dem Leitungswasser für das auswaschen der Pinsel und einen anderen mit Destiliertem Wasser das man günstig im Supermarkt bekommt.
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Norbert (Mi 28. Dez 2022, 21:44) • Midge (Do 29. Dez 2022, 13:26)
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Re: Welche Palette

Beitrag von Norbert »

Danke Spirit für Deinen Kommentar.
Das war der Punkt auf den ich gewartet hab. Also kann es in Gebieten mit stark kalkhaltigem Wasser (wie Köln) durchaus sinnvoll sein, mit destiliertem bzw, entkalktem Wasser zu malen.

LG
Norbert
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Re: Welche Palette

Beitrag von Farbenspiel »

micha hat geschrieben: Mo 19. Dez 2022, 21:21 Ich nehme meine Farben direkt aus den Näpfchen und mische sie auf dem Papier.
Für mich bleibt damit mehr Raum für kreative Farbgestaltung.
Ich bin der festen Überzeugung, daß für ein interessantes, ansprechendes Aquarell, Kreativität hilfreicher ist,
als eine noch so "komfortable" Palette.
Hallo micha,

Dein Beitrag ist schon älter, aber ich antworte trotzdem noch darauf.
Ich schichte beim Auquarell gerne ganz zarte Lasuren übereinander und male meistens eher kleinformatig. Wenn ich die Farbe direkt aus dem Napf nehme, kann ich die Pigmentmenge einfach nicht so gut kontrollieren, als wenn ich mir eine wässrige Mischung in der Palette oder in einem Prozellanschälchen vorbereite.
Wie Midge schon sagte, kommt es einfach darauf an, wie man malt und was man erreichen möchte. Wenn Du ohne Palette gut zurecht kommst, ist das doch prima. Ein Teil weniger, dass herumsteht :D

Ich benutze übrigens meistens so Metallpaletten. Habe noch nie jemanden getroffen, der die für Aquarell verwendet, aber für mich funktioniert es.

Viele Grüße

Farbenspiel
Es ist nicht die Zeit, die uns fehlt.
Es ist die Muße.
rubyblue
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Re: Welche Palette

Beitrag von rubyblue »

Noch eine Keramikvariante, ohne die ich auf gar keinen Fall mehr sein möchte. Eigentlich als kleine Dipschälchen gedacht (7,5cm Durchmesser/2cm hoch) sind sie klein genug, um sie überall auf dem Tisch noch unterbringen zu können, man kann auch recht große Farbmischungen darin anrühren und sie außerdem beim Malen in der Hand halten. Ich liebe sie!
:einsplus:
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Zuletzt geändert von rubyblue am Sa 22. Jul 2023, 13:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Liebe Grüße
Ruby
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