Strukturmasse??

[Malmal]

Ein Schulfreund befasst sich mit Acrylmalerei.
Als ich kürzlich seinen Maltisch "studierte" sah ich, dass er mit weißer Strukmasse aus einem kleinen Schraubdeckel-Behältnis arbeitete, nicht größer als ein Marmeladenglas. Die Strukturmasse war mit sehr feinem Sand eingerührt, den Acrylmalern muß ich sicher nicht mehr erklären. Dafür hatte er rund 15.- € bezahlt.

Ich erinnerte mich an den Werkstoff, mit dem bei mir zu Hause alle Wände bearbeitet sind, um - mit einem Glätter aufgetragen - feinsandige, weiße Flächen zu erstellen.
Dieses Material trocknet auch in dickeren Lagen, ist standfest, lässt sich strutuieren, hat alle Eigenschaften der sogenannten Künstler-Strukturfarbe und ist im 10 kg Kunststoffbehälter für rund 27.- € im Baumarkt erhältlich.
(Keine Angst: meine Materialprobe für meinen Schulfreund stammt aus einem zurückgestellten Rest und ist schon einige Jahre alt, ohne einzutrocknen).
Lässt sich auch problemlos einfärben.
Ich stecke noch in der Überlegund, diese Erkenntnis zu vermarkten
Die "schmale" Rendite, die sich zwischen dem Preis der "Künstler-Strukturmasse" und dem Wand-Streichputz von Obi errechnet, kann sich doch sehen lassen, meine ich

Möglich, dass meine Erkenntnis unter den Profis der Acrylmaler nicht so neu ist.
Für mich jedenfalls war es eine Überaschung, die vielleicht einigen, die sich mit Acrylmalerei befassen (und größere Flächen bearbeiten) eine Menge Geld sparen hilft.

Klaus

[lüneburg]

Da ich beide Massen nicht kenne, kann ich nur ein wenig überlegen, worin der Unterschied liegt. Es gibt so viele verschiedene Strukturpasten wie es Maler gibt. Die eine Fa. macht es für x, die andere nach y, und das lassen sie sich teilweise gut bezahlen. Zum anderen sind aber auch verschiedene Inhaltsstoffe beigefügt, die schon den Preis in die Höhe treiben können.

Dazu kommt, nur weils billiger ist, einen Eimer für 27 € kaufen ist doch auch Quatsch, da schmeißt man die Hälfte weg oder noch mehr, weil nach einiger Zeit eingetrocknet.
Es gibt Strukturpasten von bis. ich habe auch diverse im Geschäft. Das mit den billigeren Waren aus dem Baumarkt ist immer so eine Sache, da sollte man sich erst einmal genau schlau machen. Und Dein Schulfreund könnte ja auch, wenn er es den für wichtig hält, sich nach einer preiswerteren Paste umsehen.

Und noch eins: wenn Du die 10 kg umgefüllt hast in kleinere Gläser, dann verkaufst Du die auch nicht mehr für 2€, das ist nämlich ganz schön Arbeit. Und die Gläser kosten auch.

[Malmal]

Ich kann mir gut vorstellen, dass dir - so du diese Produkte auch in deinem Laden verkaufst - solche Erkenntnisse nicht weiterhelfen. :sorrytwo:
Offensichtlich sind die Ergebnisse mit dieser "billigen" Alternative so befriedigend, dass man durchaus den Versuch machen sollte. Wie du sicher gelesen hast, lagere ich den Restbestand schon einige Jahre, ohne dass er eingetrocknet ist. Ein Großgebinde ist also durchaus kein "Quatsch", sondern rationell. Kann man auch teilen, in einer Malgruppe zum Beispiel
Und einen Qualitätsunterschied muß es zwingend auch nicht geben (freie Marktwirtschaft).
Die Kosten für kleine Kunststoffbehältnisse m. Schraubdeckel wirken sich, in großen Mengen geordert, am Endprodukt fast auf.
Mit Qualitätsargumenten wird oft und gerne argumentiert. Die können ohnehin nur die Anwender bestätigen, und die sollten´s doch auch ruhig probieren dürfen. (Vielleicht versuchst du´s doch auch einfach mal).
Gibt´s übrigens nicht in der Bastelabteilung, sondern bei Farben und Tapeten.

Die Idee mit dem Umfüllen in kleine Gläser war ohnehin nicht erst gemeint.
Aber wenn schon, an 2.-€ pro Glas hätte ich dabei wohl kaum gedacht.
Abschließend: ich gönne (auch dir!) deinen Gewinn an jedem Gramm Strukturpaste, das du verkaufen kannst! Bist schließlich EH, richtig Beute macht - ist meine Vermutung richtig - der Hersteller. Auch dem sei es gegönnt, aber verteidigen muß ich den bestimmt nicht. Und mein Schulfreund muß jetzt auch keine billigere Strukturpaste mehr suchen, der hat seine zufriedenstellende Alternative gefunden.

[lüneburg]

Viel Spaß mit Deinen 10 kg.
Es hat leider keinen Sinn, mit Dir zu diskutieren, wer billig kaufen will, der hört auf keine Argumente.

Ich verwende meine Strukturpasten, kann nur für meine reden. Deine kenne ich nicht.

[Augenschokolade]

brrr Sigrid, beruhig dich doch bitte!

Es ist doch sehr nett von Klaus uns von seinen Entdeckungen profitieren zu lassen. Was der Einzelne aus dem Tipp macht, ist doch jedem selbst überlassen.

Solange du die Spachtelmasse aus dem Baumarkt nicht ausprobiert hast, kannst du doch gar nicht darüber urteilen.
Qualität definiert sich nicht allein über den Preis.

Was sich auch fein zum spachteln eignet ist Steinmehl (z.B. aus Specksteinarbeiten) mit Binder vermischt.

[MonaLieschen]

..........ich habe früher immer den Vogelsand von meinem Kanarienvogel Fridolin in die Acrylfarbe gemischt............
Auch bei der Materialwahl darf man kreativ sein...

[zerlina]

Danke, lieber Klaus, für den tollen Tipp.

Diese Paste vom Baumarkt kenne ich auch und habe sie vor einigen Jahren an mehreren Bilder angewendet und diese Bilder sehen auch heute noch klasse aus und es ist nichts zu erkennen, dass es die vom Baumarkt war. Und sie hält im Eimer bis heute und ist bestimmt schon 6 Jahre alt. Ich teile sie mir mit einer Freundin, die Acryl malt. Zum Vergleich hatte ich vor ca. 4 Jahren die von Boes..r gekauft und sie war nicht billig. Tja, und was soll ich Euch sagen, die von Boes..r, also Guardi steht drauf, habe ich interessenhalber gerade mal angeschaut und ich kann sie wegwerfen, trotz guter Lagerung ist sie fest geworden...

Ja, Vogelsand habe ich auch dazu genommen...

Mein Fazit: Also, wenn man so selten Acryl malt wie ich, dann sollte man auf jeden Fall bei einem so großen Eimer mit Freunden teilen, einen Malkurs geben oder sie im Haus, wenn man renoviert, mitverwenden. Ich denke, dass jeder für sich entscheiden sollte, mit was er malen oder basteln möchte und Tipps sind gut. Meine Erfahrung ist, dass es nicht immer das Beste vom Spezialgeschäft gibt, doch oft das Teurere. Nonames gehen oftmals auch, sind genausogut oder manchmal gar besser... Ich kenne viele Acrylmaler, die aus Kostengründen Sachen bei den Baumärkten kaufen, auch Profis, die ihre Bilder teuer verkaufen....