Welches Wasser?

[Norbert]

Hallo zusammen,
Eine vielleicht überflüssige Frage, die mich als Anfänger aber doch interessiert:

Kann es u. U. sinnvoll sein, für die Aquarellmalerei Demineralisiertes Wasser zu benutzen, wenn man in einem Gebiet (Köln) mit recht hartem Wasser wohnt?

Wenn ich einen Wassertropfen auf einer Glasscheibe trocknen lasse, dann entstehen "wunderbare" Kalkränder.
Das gleiche müsste ja auch passieren, wenn das Malwasser auf dem Papier trocknet und u. U. zu ungewollten Ergebnissen führen.
Was meint ihr?

LG
Norbert

[Julchen]

Ich denke mal, dass der Kalk sich mit den Aquarellfarben die Du benutzt verbindet. Das Bindemittel welches in den Farben ist, wird auch diese kleinen Partikel mit einbinden. Farb-Pigmente sind ja auch kleinste Partikel. Ich habe nur mal gehört, und mache das sogar sehr oft, dass man Wasser welches man zum Aquarellieren benutzt, abkochen soll, damit die Neigung zum Schimmel bilden reduziert wird. Wenn ich im Wasserkocher noch Wasser habe, so nehme ich sehr oft dieses.
Wenn ich im Garten male, nehme ich Wasser aus dem Regenfass, welches einiges weicher ist als Hahnenwasser...hmmmhhh...Deine Frage ist interessant. Vielleicht finde ich noch was in der Literatur oder die Spezialisten können sich dazu äussern.

herzlich, Julchen

[ThomasB]

Hallo Norbert,
die Frage finde ich ganz und gar nicht überflüssig.
Vor meiner Entkalkungsanlage hatte ich hier auch Wasser welches einen zur Verzweiflung brachte. Bei einem Härtegrad von 20 dh macht da nichts mehr Spass.
Ich habe in diesr Zeit mit destiliertem Wasser gemalt was man deutlich spürte.
Bei Wasser ab 14 dh sind weiche Farbübergänge kaum machbar. Man hat ständig harte Kanten und Ränder die man ggf. nicht haben möchte.
Jetzt habe ich Dank Entkalkungsanlage einen Wasserhärtegrad von 6 dh was perfekt ist.

[GoldSeven]

Hallo Norbert,

ich muss sagen, dass ich auch mit dem Kalk, der aus unserem Wasserhahn kommt, problemlos male (Wasser kann man das nur mit viel gutem Willen nennen). Malen gelernt habe ich interessanterweise in Köln, und das Wasser hier in Jülich, wo ich jetzt lebe, ist noch härter. Eventuell "färbt" das ein bisschen die eigene Malweise. Es kommt ja auch immer darauf an, was man gewohnt ist. Viel, viel stärker als der Kalkgehalt des Wassers wirken sich in meiner Erfahrung Temperatur und Raumklima auf die Ränderbildung aus (eher trocken/feucht, warm/kalt).

Du könntest ja mal Wasser durch den Enthärter laufen lassen, oder destilliertes Wasser aus dem Baumarkt versuchen, ob du einen Unterschied merkst. Ich habe nie einen festgestellt, und die archivarischen Qualitäten der Farbe scheinen auch nicht zu leiden.

[Eckhard]

In der neueren Literatur wird gelegentlich erwähnt destilliertes Wasser zu nehmen, oft ohne nähere Begründung. Soll weniger Oberflächenspannung haben und weichere Verläufe erzeugen.
Ob es stimmt ??? Habe da keine Erfahrungswerte da wir hier sehr Kalkarmes weiches Wasser haben.
Gruß Eckhard

[Midge]

Wenn Du bei Dir in der Gegend weiches Wasser hast, brauchst Du sicher nicht extra noch destilliertes Wasser kaufen. Bei weichem Wasser spielt der wenige Kalk, der drin ist, kaum noch eine sichtbare Rolle, meiner Meinung nach. Sehr hartes Wasser wirkt sich sicherlich doch eher auf das Trocknungsverhalten (sprich Trockenränder) aus. Aber wie Jenny schon schreibt: Das kann Deinen Bildern auch die gewisse Note geben und sie besonders machen.

Ich sammle momentan immer das Wasser, das wir im Sommer mit unserer mobilen Klimaanlage auffangen. Das Wasser ist sowohl kalk- wie auch mineralienarm. Könnte man fast als destilliert bezeichnen. Und das nutze ich dann zum Malen. Zumindest für's Aquarelle malen. Bei anderen Malmedien oder einfach nur zum Pinsel auswaschen ist auch hartes Wasser durchaus gut genug. Da fällt der Kalkanteil so gut wie gar nicht ins Gewicht.

Eine Entkalkungsanlage ist natürlich auch nicht schlecht. Aber die Kosten würde ich nur auf mich nehmen, wenn ich sowieso eine installieren möchte - nicht extra für die Malerei.

[GoldSeven]

Zum Entkalken tut's ja auch ein Brita-Filter o. ä. :) Nur das Wasser aus dem Filter-Wasserkocher zu nehmen, dazu bin ich zu faul...

[Norbert]

Vielen Dank für eure Antworten und Meinungen.
Beim nächsten Bild werd ich's mal mit entkalktem Wasser versuchen, denn z. Z. sind die Ränder ein Problrm bei meinen Bildern.

LG
Norbert

[GoldSeven]

Ganz wirst du die nur mit weichem Wasser nicht in den Griff bekommen - das, was die Ränder verursacht, ist nur zu einem geringen Prozentsatz Kalk, sondern vielmehr die Pigmente in der Farbe. Da gibt es Tipps und Tricks, wie man Ränder vermeidet. Das meiste hat mit Planung des Bildes zu tun - wie arbeite ich so gegen die Zeit (Wasserränder), dass ich eine Fläche gleichmäßig fülle, ohne dabei Details zu überfahren.

[Malmal]

Vielleicht hilft dir ja auch Spülmittel zum enthärten des Leitungswassers. (Aber nur eine winzige Menge!!)
Für die Größe eines Marmeladenglases voll Wasser reicht es, mit dem Stielende des Pinsels etwas Spülmittel aufzutupfen, weniger als ein Tropfen.

Klaus