Aquarellstifte

Wenn Ihr gute oder schlechte Erfahrungen mit Aquarellpinseln, Aquarellpapier, Aquarellfarben oder Zubehör gemacht habt, dann teilt es der Gemeinschaft hier mit

Moderatoren: Ultramarin, ulistol

ThomasB
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 2 Mal

Aquarellstifte

Beitrag von ThomasB »

Hallo zusammen,
ich überlege derzeit mir zu meinen Aquarellfarben im Napf noch zusätzlich Aquarellstifte zuzulegen.
Gedacht hatte ich da an die Farber Castell Albrecht Dürer im 60 er Set.
Hierzu habe ich mal Fragen.

1. malt von Euch jemand mit Aquarellstiften und wie ist die Erfahrung.
2. Kann man damit wirklich bessere Detaills malen?
2. Gibt es gute oder bessere alternativen zu den Albrecht Dürer Stiften von Farber Castell?

Über Eure Meinung würde ich mich freuen.
Debby
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Aquarellstifte

Beitrag von Debby »

Diese Stifte habe ich auch. Nutze sie aber nur noch für das Sketchbook.
Besser malen kann man damit meiner Meinung nach nicht. Ich ziehe viel dünnere Linien mit einer Ziehfeder oder Glasfeder. Es geht natürlich schneller, wenn man mal Punkte setzen möchte, mit Schablonen arbeitet, etc. - Oft passt der Farbton aber nicht wirklich, da ich Farben mische/lasiere.

Persönlich finde ich es hilfreicher Brushworks zu üben, um mit den verschiedenen Pinseltypen sicherer umgehen zu können. Dann kann man auch mit dem Pinsel vorzeichnen, schreiben, etc. -

Die Stifte sind für mich nur für schnelle farbige Skizzen geeignet, wie es Jens Hübner in seinem letzten Buch beschreibt.
ThomasB
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Aquarellstifte

Beitrag von ThomasB »

Vielen Dank Uwe,
sehr interessante Information.
Benutzeravatar
Siggi
Beiträge: 735
Registriert: Mi 5. Dez 2018, 11:04
Geschlecht: Weiblich
Wohnort: Schwabenland
Hat sich bedankt: 8 Mal
Danksagung erhalten: 24 Mal

Re: Aquarellstifte

Beitrag von Siggi »

Ich habe die Supracolor Soft von Caran D'ache aber ich male damit nicht, sondern mache nur die Vorzeichnung. Wenn die nicht hinhaut, ist sie superschnell wieder weggewischt, was mit Bleistift nicht geht und sie verschwindet beim Aquarellieren.
"Blumen sind das Lächeln der Erde"

Malerische Grüße
Siggi
ThomasB
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Aquarellstifte

Beitrag von ThomasB »

Vielen Dank,
interessant ist bei den Stiften dass man hier von hell nach dunkel und auch umgekehrt malen kann.
Die Tatsache dass sie nach dem trocknen nicht wieder anösbar sind erstaunt mich auch.
Benutzeravatar
Midge
Administrator
Beiträge: 6761
Registriert: So 1. Feb 2009, 16:42
Geschlecht: Weiblich
Wohnort: Pfungstadt
Hat sich bedankt: 456 Mal
Danksagung erhalten: 741 Mal
Kontaktdaten:

Re: Aquarellstifte

Beitrag von Midge »

Meines Wissens sind normal Aquarellfarbstifte nach dem Trocknen auch in der Regel wieder anlösbar. Das ist anders mit den Derwent Inktense Farbstiften - die basieren auf Tinten und trocknen wasserunlöslich auf, sprich: die Farbstoffe wandern mit dem Bindemittel tief ins Papiergewebe und lösen sich nicht wieder an. Aquarellfarbstifte sind oft auf Pigmentbasis und haben als Binder Gummi Arabicum, manchmal aber auch Wachs. Wachs ist natürlich eher nicht wasserlöslich. Ich glaube, das muss man von Marke zu Marke einfach ausprobieren.

Ich hab auch die Derwent Watercolour Pencils und die lösen sich wieder an, wenn sie mal nass waren. Die Albrecht Dürer Magnus sind aber auch toll (sind genau wie die Albrecht Dürer, nur als Jumbo-Stift und mit weniger Farbauswahl).

Ich verwende die Farbstifte eigentlich hauptsächlich für meine Signatur auf meinen Bildern. Hin und wieder setze ich auch mal Highlights, wenn mir das mit der Farbe irgendwo verloren gegangen ist oder zeichne komplizierte Motive damit vor wie Siggi schon geschrieben hat. Richtig malen geht mit den Farbstiften aber eher nicht. Da ist es schneller und einfacher die Farbe aus der Palette oder dem Näpfchen zu nehmen und ne Lasur anzulegen. Für Details sind sie sicherlich gut gespitzt sehr hilfreich, aber es ist doppelte Arbeit, wenn man hinterher die Linie dann noch mal mit dem Pinsel bearbeiten muss. Für feine Details würde ich - wie Uwe - eher entweder eine Zeichenfeder nehmen oder einen feinen Schlepperpinsel anstatt Farbstiften.

Wenn Du mit Skizzenbuch unterwegs bist, könnten die Stifte aber durchaus sehr gut passen. Du kannst mit einem Pinsel (z.B. Wassertankpinsel) auch Farbe direkt vom Farbstift abnehmen und dann ganz normal malen. Dann hat man auch keine störenden Linien. Oftmals lösen sich die gezeichneten Linien nicht ganz auf und es bleiben eben Ränder stehen. Wen das nicht stört oder das sogar als stilistisches Mittel betrachtet, der ist mit Aquarellfarbstiften bestens bedient.

Ein Tipp noch: mit Aquarellfarbstiften würde ich nicht zu raues Papier verwenden. Mattes oder sogar satiniertes Papier sind eher geeignet.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Midge für den Beitrag:
Siggi (Mi 8. Mai 2019, 12:40)
ThomasB
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Aquarellstifte

Beitrag von ThomasB »

Vielen Dank Midge,
auch Deine Ausführung war super umfassend und gut nachvollziehbar.
Nun liegt es an mir was ich mache. Hmmmm nicht leicht zu entscheiden, da ich dachte man könne damit sehr gut ganze bilder malen bzw. Einzelheiten wie Fell und Federn besser malen.

Da steh' ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor! :lol: :lol: :lol:
Vielleicht bin ich auch krank und habe das Wankelmütikum....wer weiß das schon.

PS: Dass die Stifte von Farber Castell Albrecht Dürer nach dem trocknen Wasserfest sein sollen habe ich über YT erfahren wo diese Stifte vorgestellt wurden. Mehr kann ich dazu leider auch nicht sagen.
ThomasB
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Aquarellstifte

Beitrag von ThomasB »

Soooooo Thema erledigt !
Ich habe mir heute mal 3 Aquarellstifte von Faber Castell Albrecht Dürer gekauft um zu testen. Ich dachte mir dass das sicher die beste Lösung ist um eine klare Meinung zu bekommen.
Fazit:
Entgegen diverser Berichte bei You Tube sind die Stifte nach dem trocknen NICHT Wasserfest. Naja wie auch...Sie lösen sich wie normale Aquarellfarbe an.
Danke Midge....durch Dein Veto bin ich erst auf den Gedanken gekommen mir mal 3 Stifte einzel zu kaufen.
Mit den Stiften kann man wirklich sehr gut Zeichnen, jedoch nutzen die sich enorm schnell ab was am Ende ein Kostenfaktor ist. Bei einem Stiftpreis von 1,52 Euro kann je nach Motiv einiges zusammen kommen.
Allerdings muss man ohne wenn und aber sagen dass es sehr schöne und brilliante Farben sind.
Fell , Federn oder sehr dünne Striche lassen sich zwar trocken gut malen, aber wenn man die Stifte mit Wasser verreibt ist von den Feinheiten nichts mehr zu sehen. Hier auch ein Danke an Uwe und Siggi.....ihr habt Recht.
Somit bleibe ich bei den bekannten Näpfen und Tuben da ich keinen Vorteil in den Stiften sehe.
Ich bin froh es selber versucht zu haben, denn der Gedanke hätte mich verfolgt. Somit habe ich 80,00 Euro gespart was ich wieder in andere Dinge investieren kann.

Wenn es die Farben von Albrecht Dürer in Näpfen gäbe würde ich die sofort kaufen, denn bisher habe ich so eine brillianz noch nicht gesehen.
Farbenspiel
Beiträge: 505
Registriert: Sa 8. Apr 2017, 21:54
Geschlecht: Weiblich
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 46 Mal

Re: Aquarellstifte

Beitrag von Farbenspiel »

Hallo Thomas,

Stifte sind irgendwie auch nicht so meins. Das Spitzen nervt und dann hat man noch diese Striche auf dem Papier, die sich im falschen Moment nicht vollständig verwischen lassen. Das ist mir alles zu viel Aufwand. :hängematte:

Viele Grüße

Farbenspiel
Es ist nicht die Zeit, die uns fehlt.
Es ist die Muße.
Benutzeravatar
Julchen
Beiträge: 1367
Registriert: Mi 8. Mär 2017, 19:10
Geschlecht: Weiblich
Hat sich bedankt: 26 Mal
Danksagung erhalten: 69 Mal
Kontaktdaten:

Re: Aquarellstifte

Beitrag von Julchen »

ich benutze Aquarellstifte manchmal als Farbgeber mit den Wassertankpinseln. Das heisst ich male nicht mit der Spitze der Stifte, sondern hole mir die Farbe mit der Pinselspitze von den Stiften, und coloriere mal was. Aber die Lichtechtheit der meisten Stifte ist schlecht.
Der einzige Vorteil, den ich sehe im Umgang mit Aquarellstiften: Vorzeichnen auf Papier mit hellgrauem Aquarellstift. Die Linien verschwinden dann, wenn man mit Aquarellfarbe anfängt zu malen.
Ansonsten gilt immer: Nur der Versuch macht kluch :-)

Herzlich, Julchen
Es isch wiäs isch...sälbscht wenn de Muni frisst en Fisch... (Julchen)
Antworten

Zurück zu „Material-Tipps“

Dieser Link zeigt auf eine externe Seite.