Gedanken über Kunst und Malerei

Hier könnt Ihr über alles diskutieren (und auch mal Dampf ablassen), was mit dem Thema Kunst zu tun hat.

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Ravenheart
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Gedanken über Kunst und Malerei

Beitrag von Ravenheart »

Ist jemand, der/die ein Bild malt, schon ein(e) Künstler(in)?
Was unterscheidet überhaupt "Kunst" von "Malhobby"? Und was ist "gut", und was nicht?

(Um die Sätze nicht zu zerstückelt werden zu lassen, verwende ich ab jetzt nur die männliche Form. Die Damen mögen es mir verzeihen und im Kopf ergänzen!)

ICH sehe es so:

Theoretisch kann jeder malen. Zuerst mal ist "Malen" ja nur das Darstellen oder Erzeugen einer optischen Wahrnehmung mithilfe von einfarbigen oder bunten Farbpigmenten. Das kann jedes Kind intuitiv, und wenn Erwachsene sagen, sie "könnten nicht malen", meinen sie damit nur, dass sie die Ergebnisse (gemessen am eigenen Anspruch und/oder "besseren" Werken Anderer) nicht gelungen finden. Häufig (so meine Einschätzung) steht aber auch nur dahinter, dass sie entweder nun mal keine Freude darin empfinden, sich bildnerisch auszudrücken / zu betätigen, (was völlig ok ist!), oder aber zu träge sind, sich handwerklich auf dem Sektor zu verbessern...
Denn...:
Das reine Handwerk, also die Fähigkeit, die darstellerische Absicht auch maltechnisch umzusetzen, fällt nur den wenigsten Menschen in die Wiege! Die Allermeisten müssen sich dies über Jahre hartnäckiger und fleißiger Übung erst aneignen.
Wer keine Freude daran hat, oder den Wunsch danach verspürt, zu malen, der hat auch keine Motivation sich die Technik zu erarbeiten. Wäre ja auch sinnfrei...

Wer aber malen MÖCHTE, kommt nicht darum herum, drei Dinge zu lernen:

1. (und das ist der schwierigere Teil!), die Dinge, die man malen möchte, richtig zu SEHEN. Unser Gehirn ist nämlich so gepolt, dass es Gesehenes immer sofort interpretiert. Klassisches Beispiel: Der Boden eines Glases ist flach, seine Öffnung ist ein Kreis, seine Farbe überall gleich. Also malt ein Kind ein bläuliches Glas so:

Glas1.jpg
Glas1.jpg (4.4 KiB) 1587 mal betrachtet

Die perspektivischen Verkürzungen (Stauchungen) des Kreises, die Transparenz und den Schatten überhaupt wahrzunehmen, und sich gegen das Wissen, wie es tatsächlich ist, erfolgreich zu wehren, ist ein Lernprozess, der erst mal absolviert werden muss:

Glas2.jpg
Glas2.jpg (5.73 KiB) 1587 mal betrachtet

2. die "Auge-Hand-Koordination", also die Hand so zu führen, dass sie das umsetzt, was das AUGE (nicht das logische Hirn) wahrnimmt, und

3. die maltechnische Fähigkeit, dies mit dem gewählten Malmittel auch so darzustellen, dass es (im Rahmen des gewählten Mal-Stils) auch korrekt (erkennbar) wiedergegeben wird.

Beispiel: Darstellung eines gläsernen Stövchens nur mit Bleistift:

Stövchen_klein.jpg
Bei Malenden, die mit ihren Ergebnissen unzufrieden sind, mich eingeschlossen, mangelt es eigentlich immer an einem dieser 3 Grundlagen-Punkte.

Und das hat mit "Kunst" alles noch gar nix zu tun. Aber dazu komme ich in meinem nächsten Kapitel...

Rabe

Gläser: Ohne Vorbild mit MSPaint am PC
Stövchen: vom Original, ca. 1985, Bleistift auf Skizzenblock 17x24
Zuletzt geändert von Ravenheart am Do 6. Okt 2022, 16:25, insgesamt 2-mal geändert.
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Ravenheart
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Re: Gedanken über Kunst und Malerei

Beitrag von Ravenheart »

Kunst kommt von Können. Sagt man.
Der "Kunst"-Begriff spaltet seit ca. 150 Jahren die Gesellschaft.

Vorher, also bis ca. Mitte des 19. Jhds. war das keine Frage: Wer da Kunstmaler war, der konnte in der Regel auch RICHTIG gut malen. Und damit meine ich nicht nur die alten Klassiker, sondern auch "junge Wilde" wie z.B. Vincent van Gogh. (Sein "Krähen über Weizenfeld" lässt mir noch heute immer wieder die Kinnlade runterklappen!)
Krähenbild

Tja, und dann kam Pablo Picasso (zusammen mit Georges Braque) und malte Bilder, von denen viele Menschen sagten "das ist nur Geschmiere, das kann ich auch!", bis hin zu Bildern wie Onement... von Barnett Newmann.
(Onement VI von 1953 wurde 2013 für 44 Millionen Euro versteigert!)
Onement-Serie bei Wikipedia
Eine fast schlichte blaue Fläche mit einem weißen Streifen.

"Wo ist da die Kunst", fragte sich da so mancher. "Ist das Kunst, oder kann das weg?" (Angeblich die Frage eines Möbelpackers nach einer Ausstellung in einem Museum...)

Man erkennt, dass es offensichtlich ZWEI Kategorien gibt, die eine Malerei zu "Kunst" machen.

1. Das Können, denn "Kunst" kommt tatsächlich von "Können". Ein Maler, der Bilder so malt, dass jeder Betrachter das als "hervorragend gemalt" anerkennt, ist ohne Frage ein Künstler, denn er kann was.

2. Kunst kann aber auch "Aussage", "Revolution" oder "Erkenntnishilfe" sein! Ein Bild (oder ein Gesamtwerk eines Künstlers!), das einen zum Nachdenken über die Malerei bring, eine tiefgreifende Aussage dazu macht, den Malstil einer ganzen Epoche beeinflusst oder eine neue Stilrichtung begründet, unsere Sehgewohnheiten ändert, ist auch Kunst - und das nicht unbedingt wegen des malerischen Könnens, (obwohl viele der abstrakten Künstler durchaus auch klassisch kunstvoll malen KONNTEN, das wird auch oft übersehen!), sondern wegen des kreativen Aktes, den NEUES hervorbringt oder Altes verändert.

Symbolisch und ein Meilenstein: "Dies ist keine Pfeife" (1929) von René Magritte.
https://de.wikipedia.org/wiki/La_trahison_des_images
(Ein Druck davon steht bei mir sogar im Wohnzimmer). Das Gemälde selber ist klassisch gemalt, und wäre allein einfach nur was eher langweilig Gemaltes (obwohl Magritte auch im klassischen Sinne schon ein technisch guter Künstler war). Durch den Spruch dazu aber wird es Kunst, denn damit bricht es offensichtlich und unmittelbar mit der klassischen Sehweise und regt zum Nachdenken / Diskutieren an!)

Würde ich heute Onement I (1948) nachmalen, wäre es KEINE Kunst - denn der revolutionäre Akt ist nur 1x möglich. Nur der Künstler selber durfte sich selber zitieren und weitere Versionen (bis VI) malen.
(Der Käufer des Bildes hat das kapiert - der "Künstler", der angeboten hat, es für 20.000 € nachzumalen - nicht!)

Fazit:
Wer ohne tieferen Sinn technisch hervorragend malt, ist Künstler(in).
Wer mit malerischen Mitteln eine Aussage formuliert oder etwas Neues erfindet, ist auch ein(e) Künstler(in), selbst wenn das Gemälde technisch nicht hervorragend gemalt ist.

Wer weniger als hervorragend malt UND keine sensationelle Aussage oder Revolution erzeugt, ist Maler(in), aber noch kein(e) Künstler(in).
my2ct...

Aber wartet, es kommt noch ein Teil 3....

Rabe

PS: Wann ist denn eine Malerei "hervorragend"? Dazu schreibe ich noch ein "Übrigens"... (Ja, ich bin Harald-Lesch-Fan...)
Zuletzt geändert von Ravenheart am Do 6. Okt 2022, 17:28, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Gedanken über Kunst und Malerei

Beitrag von Ravenheart »

3. Bleibt die Frage, die am schwersten zu "fassen" ist: Das Gefühl, die Emotion.
Es gibt Bilder, die berühren einen!

Das kann positiv oder negativ sein, also Freude oder Erschaudern, aber sie lösen auf jeden Fall eine starke Emotion aus. Und das ist in der Regel auch genau so gewollt!

Man denke z.B. an das Bild "Der Schrei" von Edvard Munch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Schrei
(Das Bild gilt als Begründung des Expressionismus, ist also definitiv "Kunst", aber es ist auch sehr emotional!)

Das Dumme dabei: Die Schwelle, ab der Menschen sich durch ein Bild emotional anregen lassen, ist sehr weit gestreut! Je geringer der künstlerische Anspruch, desto niederschwelliger kann der KITSCH sein, der eine emotionale Reaktion hervorruft.
(Man denke nur an all die oft billig gemachten Porzellan-Figürchen mit großen Köpfen und RIIIIESIGEN traurigen Augen.... Ich will aus Diskretion keines verlinken, aber Ihr hab sie vor Augen?)

Tonnenweise wird das pro Jahr produziert und verkauft. Offensichtlich gibt es viele Menschen, die berührt das.
Ist es deshalb schon "Kunst"?

Ich meine: Nein.
Aber das kann man auch anders sehen...
Meine Oma hatte viele solcher Figürchen. Und meine Oma fand auch meine Kinderbilder super und bezeichnete mich als "Künstler". Ich bin heute aber sicher, dass sie damit falsch lag....

Rabe

Auf Eure Meinungen dazu bin ich sehr gespannt!
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Re: Gedanken über Kunst und Malerei

Beitrag von Ravenheart »

Übrigens....

Bei der Frage, ob etwas "gut" oder sogar "hervorragend" gemalt ist, muss man zwei Dinge beachten:

1. den Malstil
Auch wenn jeder einen ganz persönlichen Malstil hat, im Gesamtvergleich kann man die Malstile der meisten Bilder durchaus in eine Stilgruppe einordnen. Und da gibt es nun mal (technisch) einfachere und schwierigere.
Aber...
Nicht jeder einfache Malstil ist "kunstloser" als ein schwieriger. Zum Einen ist es ja (auch) eine Frage des persönlichen Geschmacks, welche Stilrichtung man bevorzugt. Aber da ich aus dem Cartoon-Zeichnen komme, kann ich Euch versichern: je reduzierter der Cartoon, desto länger habe ich dran gearbeitet, desto mehr Versuche habe ich gezeichnet. Mit reduzierten Stilmitteln z.B. einen bestimmten Gesichtsausdruck darzustellen, ist nicht weniger anspruchsvoll, als diesen bis ins kleinste Fältchen malerisch auszuarbeiten.

Wer also z.B. naive Malerei betreibt, kann dies durchaus auch mit großem Können tun.
Das SIEHT man dann aber auch! Denn da stimmt dann alles. Trotz der Reduktion.
Wenn aber eine Hand nicht aussieht wie eine Hand, sondern wie ein Blumenkohl, ist das NICHT mit naivem Malstil zu entschuldigen. Das ist dann eben doch nur geringes Können.

2. Den Bewerter
Die meisten Menschen nehmen zuerst sich selber als Maßstab. Wer besser malt, als man selber, dessen Können bewundert man.
Je niedriger aber die eigene Fähigkeit angelegt ist, desto schneller wird ein Bild als besser und damit "gut" oder sogar "hervorragend" eingeschätzt.
Fatal kommt hinzu, dass es bei Menschen mit sehr gering ausgebildeten malerischen Fähigkeiten oft schon am "Sehen" (sh. ganz oben) mangelt. Deren Bewertungen fallen dann schnell sehr positiv aus. Das stimmt dann relativ, ist aber leider nicht allgemeingültig. Diese Tatsache muss man einbeziehen, wenn man aus den Äußerungen Anderer seine eigene Fähigkeit ableiten möchte.

Rabe
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Re: Gedanken über Kunst und Malerei

Beitrag von Hanni »

Puh, du kannst froh sein dass ich bis zum Ende alles gelesen habe….
und ich werde es noch ein/zwei mal lesen müssen….
Danke für dass Thema, ich werde darüber nachdenken 💭💭💭
„Alles hat seine Schönheit, aber nicht jeder sieht es“
Andy Warhol

Servus, Hanni :huhu2:

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Re: Gedanken über Kunst und Malerei

Beitrag von Andorra »

Hallo Rabe,

Sehr interessantes Thema, über das ich schon oft nachgedacht habe und noch zu keinem festen Ergebnis gekommen bin :denken2:

Zum Antworten muss ich mich aber erst etwas sortieren.
Viele Grüße von Susanne :huhu2:
Andorra
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Re: Gedanken über Kunst und Malerei

Beitrag von Andorra »

Hallo Rabe!

In vielen Punkten stimme ich Dir zu, zu einigen habe ich noch keine Meinung.

Folgende Punkte gingen mir auf die Schnelle durch den Kopf:

# Auch die Umwelt macht einen "Künstler". Wie Medien über eine Personen/Bild berichten, kann großen Einfluss darauf haben, ob jemand als Künstler gilt oder nicht. Das Thema habe ich bei einer Bekannten erlebt und bin echt sprachlos, wie sowas funktioniert.

# Wie kann man Deine "Theorie" auf andere Kunstrichtungen übertragen? Was ist z.B. mit Installationen? Dafür benötigt man m.E. zum Teil weniger Know-How als beim Malen. Kann das trotzdem Kunst sein? Ich war vor vielen Jahren mal auf der Dokumenta. Dort stand ein Wäschereck mit Wäscheklammern dran und war Kunst. Warum ist das Kunst und wird ausgestellt?

# Wie oder wann schafft man den Sprung vom Maler zum Künstler? Woran definiert sich das?

So, ich mache mal Schluss, sonst wird es zu lang :undtschuess:
Viele Grüße von Susanne :huhu2:
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Re: Gedanken über Kunst und Malerei

Beitrag von Ravenheart »

Wg. Umwelt macht Künstler
In gewisser Weise stimmt das. Kunst existiert nicht im luftleeren Raum. Ohne Augen gäbe es kein Licht! Erst durch die Wirkung bei Anderen definiert sich Gemaltes als gut oder nicht, Neues als bahnbrechend oder ein Bild als emotional.

Wg. andere Kunstrichtungen
100 % übertragbar. Technische Fertigkeit ist nur ein Aspekt, tritt der in den Hintergrund, gewinnen die restlichen an Gewicht.

Wg. vom Maler zum Künstler
Indem man
ein technisch hohes Niveau erreicht,
bahnbrechendes schafft, also die Kunstszene beeinflusst, oder
viele Menschen emotional berührt, auch solche, mit höheren Ansprüchen.

Rabe
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Re: Gedanken über Kunst und Malerei

Beitrag von Midge »

Eine interessante Diskussion! Vielen Dank für diese Gedanken. Ich denke, darüber haben sicher schon viele nachgedacht und meiner Meinung nach gibt es keine wirklich absoluten Antworten darauf, weil die Übergänge fließend sind.

Man sollte auch das Kunsthandwerk hier miteinbeziehen, denn auch hier gibt es fließende Übergänge von Kunst zu Kunsthandwerk zu Hobbykunst, zu einfachen Malenden oder Töpfernden oder Bildhauenden etc. Ich finde, man kann diese Bereiche nicht eindeutig voneinander trennen. Denn alle "können" etwas. Alle haben sich mit einer Thematik - welcher auch immer - auseinandergesetzt und etwas daraus geschaffen/produziert, das sich andere Menschen gerne anschauen oder sich philosophisch damit auseinandersetzen oder einfach nur bewundern.

Alles, was Du schreibst, Rabe, ergibt durchaus für mich Sinn und ich kann alles nachvollziehen. Trotzdem denke ich nicht, dass es auf diese Frage eine endgültige und für jeden eindeutige Antwort geben wird. Das ist auch das Schwierige an kreativen Prozessen. Eigentlich müssten demnach nämlich auch Ingenieure und Erfinder Künstler sein, da sie kreativ eine neue Technik erfinden und entwickeln. Jeder Koch ist ein Künstler oder Kunstschaffend, da er kreativ mit Lebensmitteln ein Gericht komponiert. Jeder Psychologe ist ein Künstler, weil er kreativ an jeden neuen Patienten herangehen muss, um ihm Hilfestellung zur Selbstheilung zu geben. Die Liste lässt sich unendlich weit fortsetzen. Kreativität wird überall gebraucht, wo es Probleme zu lösen gilt. Daher sind auch alle Menschen, die sich irgendwie mit Problemen auseinandersetzen kreative Künstler - eben auf dem jeweiligen Gebiet.

Oder führt dieser Gedanke jetzt zu weit? :grinblue: Ich grüble noch ein bisschen...
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Re: Gedanken über Kunst und Malerei

Beitrag von Ravenheart »

Midge hat geschrieben: Fr 7. Okt 2022, 10:48 Eigentlich müssten demnach nämlich auch Ingenieure und Erfinder Künstler sein, da sie kreativ eine neue Technik erfinden und entwickeln. Jeder Koch ist ein Künstler oder Kunstschaffend, da er kreativ mit Lebensmitteln ein Gericht komponiert. Jeder Psychologe ..
Also beim Psychologen wäre ich nun nicht drauf gekommen, aber für Architekten/ Ingenieure ist es doch etabliert unbestritten, und für Köche, zumindest einige, auch üblich.
Baukunst, Kochkunst, sind doch ganz normale Begriffe...
Aber auch da gilt: Der Erfinder und die Meister sind die Künstler, die Anderen sind Bauende und Kochende...

Rabe
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