Das geht bis in meine jüngsten Zeichen-/Malversuche zurück, wie meine Bilder aus meiner Kindheit zeigen.
Dann kam die Zeit der beruflichen Ausbildung und weitgehenden Vernachlässigung der 'Kleinenkunst'.
Erst meine Enkel brachten mich dazu (Opa, malmal...) erzähltes mit schnell gezeichneten Bildchen zu erklären.
Daher meine Erkenntnis: Was ich stets nur beiläufig u. ohne allzu großes Interesse wahrgenommen hatte, ist mir in der zeichnerischen Wiedergabe nur mäßig gelungen. Das ist bis heute so geblieben, das Kopfkino liefert wohl ein gewachsenes, aber noch immer ein eingeschränktes Potenzial der Bilder aus meiner Vorstellung.
Interessante Begegnung, die beweist, dass es solche Phänomene gibt.GoldSeven hat geschrieben: ↑Mo 11. Mai 2020, 10:50 .............
Es gibt einige wenige Ausnahmekünstler, die wirklich alles, was sie jemals nur gesehen haben, so im Kopf wiederherstellen können, dass sie es fehlerfrei auf das Blatt projizieren. Ich habe mal mit einem von denen zusammengearbeitet. Das war Wahnsinn, und etwas ernüchternd. Alle anderen von uns müssen erstmal diese visuelle Bibliothek im Kopf aufbauen. Und das dauert halt. :)
Ein Beitrag in den Medien zeigte mal einen Amerikaner, der, egal was er einmal gesehen hatte, detailgetreu später (auf auf überdimensionale Zeichenuntergründe) wiedergeben konnte. Ganze,ihm fremde Großstadtansichten, die er sich beim einmaligen Überflug eingeprägt hatte. Natürlich aus dem Blickwinkel, der sich ihm geboten hatte.
Ich finde das zeigt, welches gigantische vielfach ungenutzte Potenzial noch in unseren Köpfen schlummert.
Ich bin kein Anhänger der These, dass jeder Mensch zeichnen/malen lernen kann, soweit man den Qualitätslevel nicht völlig außer Acht lässt. Das Talent, genau und interessiert hinzusehen und das Gesehene möglichst genau auf's Papier zu bringen, setzt meines Erachtens Fantasie, Lust und Kreativität voraus. Diese Voraussetzungen muss man schon mitbringen, um später zu guten Ergebnissen zu kommen.
Wer hat völlig gegensätzliche Erfahrungen gemacht?
Klaus